Musikermedizin – Gesundheit für Musiker aus Sicht der Gesundheitsberufe am Klinikum der Universität München

Einleitung/Hintergrund: Um die Notwendigkeit einer engeren Zusammenarbeit zwischen der Hochschule für Musik und Theater München (HMTM) und der Klinik für Orthopädie, Physikalische Medizin und Rehabilitation (OPMR) am Klinikum der Ludwig-Maximilians-Universität München zu untersuchen und mehr über das Interesse des gesamten Klinikumpersonals an Musikermedizin zu erfahren, führten wir eine Befragung durch. Methoden: Es wurde ein Link zu einem online-basierten Fragebogen (offene und multiple choice Fragen) im Zeitraum Jan-Feb 2015 über die jeweiligen Direktoren/Leiter an das gesamte Klinikumpersonal verschickt (Ärzte, Krankenschwestern, Therapeuten). Dieser enthielt u.a. Fragen zu Interesse an Musikermedizin, eigenes Musizieren sowie Beschwerden im Rahmen der musischen Aktivität als auch Erfahrungen mit Musikern als Patienten. Ergebnisse: Wir erhielten 165 beantwortete Fragebögen. 58% waren an Musik/Theater/Tanz interessiert und 1/3 hatten dies selbst regelmäßig durchgeführt. 50% waren Ärzte, 12% Therapeuten. 15% von ihnen hatten angegeben im Zusammenhang mit ihrer Musikausübung unter Beschwerden gelitten zu haben, vor allem unter muskuloskelettalen Schmerzen. 35% der Teilnehmer behandelten Musiker/Tänzer als Patienten, vor allem in den Fachgebieten der OPMR (38%), HNO (19%), Innere Medizin und Anästhesiologie (12%). Schlussfolgerung: Die Klinikmitarbeiter der OPMR hatten persönliche Erfahrung in Musiker spezifischen Bedürfnissen, das Interesse an Musikermedizin in diesem Fachgebiet war groß.

Auswirkungen: Diese Ergebnisse und das Interesse von Studenten und Dozenten an der HMTM führen zur Fokussierung der Musikerbehandlung an der LMU in der Klinik für OPMR unter Leitung von Dr. Winkelmann, bei Bedarf wird eine inter- und multidisziplinäre Zusammenarbeit mit anderen Fachgebieten bzw. Abteilungen aufgebaut.