Physikalische Medizin, Rehabilitationsmedizin, Kurortmedizin 2016; 26 - A35
DOI: 10.1055/s-0036-1587637

Repetitive periphere Magnetstimulation bei Patienten mit chronisch lumbovertebralen Schmerzen

X Mayer 1, N Zolyniak 1, E Kraft 1, SC Azad 2
  • 1Klinik und Poliklinik für Orthopädie, Physikalische Medizin und Rehabilitation, Campus Großhadern, Klinikum der Universität München
  • 2Klinik für Anaesthesiologie, Campus Großhadern, Klinikum der Universität München

Einleitung: Neuromodulatorische Verfahren wie z.B. repetitive transkranielle Magnetstimulation sind vielversprechende Methoden in der Therapie chronischer Schmerzen. Im Vergleich dazu sind die Effekte der repetitiven peripheren Magnetstimulation (rPMS) wenig untersucht. Ziel der vorliegenden Studie war es, die physiologischen Effekte von rPMS auf die Schmerzschwellen und das Schmerzempfinden von Patienten mit chronisch lumbovertebralen Schmerzen (cLVS) zu untersuchen. Methoden: 20 Patienten mit cLVS (Durchschnittsalter: 65 Jahre) erhielten 5 Anwendungen mit rPMS (pro Anwendung 20 Minuten, 25 Hz) lumbal auf Höhe LWK 1 innerhalb von 10 Tagen. Am Anfang und Ende der Anwendungen wurden die thermischen Detektions- und Schmerzschwellen, taktile Detektionsschwellen, mechanische Schmerzschwellen, Vibrationsschwellen und Druckschmerzschwellen am rechten Fußrücken mit quantitativer sensorischer Testung (QST) gemessen. Zusätzlich wurden der Oswestry Disability Index und die VAS-Skala zu Beginn und nach Ende der Therapieserie erhoben. Ergebnisse: Im Vergleich vor und nach Intervention mit rPMS zeigt sich im QST für die Druckschmerzschwelle ein signifikanter Unterschied (p < 0.01) Prä (Mittelwert/Standabweichung 3,75/1,85 kPa) zu Post (4,34/2,06 kPa). In den übrigen Parametern fanden sich keine signifikanten Änderungen der Mittelwerte zwischen Beginn und Ende der Intervention. Klinisch gaben die Patienten mit cLVS sowohl im subjektiven Schmerz (VAS) als auch im Oswestry Score eine Besserung zwischen beiden Messzeitpunkten an. Schlussfolgerung: Die rPMS Behandlung führte bei Patienten mit cLVS zu einer Änderung der Druckschmerzschwelle. Welches physiologische Korrelat diesen Veränderungen zugrunde liegt, muss in weiteren Untersuchungen geprüft werden. Die klinische Wirksamkeit von rPMS sollte in Bezug auf Schmerz und Funktionsfähigkeit in einer randomisierten Studie untersucht werden.