Subscribe to RSS
DOI: 10.1055/s-0036-1587577
Lokale Therapieverfahren als kuratives Konzept bei Patienten mit oligometastasiertem nicht-kleinzelligem Lungenkarzinom
Hintergrund: Das oligometastasierte NSCLC stellt ein Ausnahmestadium IV des NSCLC dar. Bei in der Anzahl begrenzten und von der Lokalisation gut erreichbaren Metastasen kann die Indikation zur radikalen Entfernung aller Tumorherde gestellt werden. Ziel der Studie war es, prognostisch günstige Faktoren für ein langes Gesamtüberleben (OAS) und krankheitsfreies Intervall (DFI) herauszuarbeiten und daraus Kriterien für künftige Indikationsstellungen zur Lokaltherapie des metastasierten NSCLC abzuleiten.
Material und Methode: Allgemeine Patientendaten, Daten zu Eigenschaften und Therapie des Primärtumors und der Metastasen sowie der Krankheitsverlauf von 165 Patienten mit oligometastasiertem NSCLC, die sich von 2001 bis 2010 einer Lokaltherapie unterzogen, wurden analysiert. Einzelne Kriterien wurden ausgewählt und im Sinne potenzieller Prognoseparameter hinsichtlich ihrer Korrelation mit DFI und OAS analysiert. Die statistische Auswertung erfolgte mithilfe der Kaplan-Meier Methode. Die mediane Nachbeobachtungszeit betrug 53 Monate.
Ergebnis: Häufigste Metastasenlokalisationen waren Gehirn mit n = 110 (66,7%) und Nebenniere mit n = 20 (12%). Im Gesamtkollektiv betrug das mediane Überleben 23 Monate, das krankheitsfreie Intervall 11 Monate nach Lokaltherapie des Stadium IV. 11 Patienten (7%) zeigten ein Langzeitüberleben > 7 Jahre. Günstige Prognosefaktoren waren die Histologie eines Adenokarzinoms, Metastasenlokalisation in der Nebenniere, solitäre Oligometastase, solitärer Organbefall, niedriger N-Status, R0-Resektion und eine geringe Anzahl Packyears. Unter den Patienten mit zerebraler Oligometastasierung zeigten die kombiniert mit Operation und Bestrahlung therapierten, den günstigsten Verlauf.
Schlussfolgerung: Die Lokaltherapie kann beim oligometastasierten NSCLC mit einem DFI/OAS über viele Jahre verknüpft sein und sollte unter Berücksichtigung individueller Patienten- und Tumoreigenschaften in die Therapieplanung konsequent einbezogen werden.