Lungenhernie nach einmaligem Hustenanfall

Zielsetzung: Wir berichten über einen männlichen Patienten, bei dem es nach einer einmaligen Hustenattacke zur Fraktur der 8. Rippe mit Abriss der interkostalen Muskulatur und zum Auftreten einer Lungenhernie rechts kam.

Methode: Der 45-jähriger adipöser Patient berichtete über ein Knack-Geräusch rechts thorakal nach einmaligem Hustenanfall. Seitdem persistierten bei ihm die thorakalen Schmerzen. Auswärts erfolgte bei V.a. Pleuritis die antiphlogistische sowie analgetische Behandlung. Bei anhaltenden Schmerzen wurde ein CT-Thorax durchgeführt, bei dem sich die Fraktur der 8. Rippe sowie Ruptur der interkostalen Muskulatur mit einer Herniirung der Lunge zeigte.

Ergebnis: Es erfolgte bei ausgeprägter Schmerzsymptomatik eine operative Behandlung mittels anterolateraler Thorakotomie im 8. Interkostalraum mit Resektion des Bruchsackes, Implantation eines EPTFE-Netzes gedoppelt in Sublaytechnik und Anlage von 2 Perikostalnähten. Die angelegte 24 Charriere Thoraxdrainage wurde am 3. postoperativen Tag entfernt. Der postoperative Verlauf war komplikationslos.

Schlussfolgerung: Die spontane Lungenhernie kommt sehr selten vor. Sie wird bei COPD-Patienten oder nach einem heftigen Hustenstoß beobachtet.

Die Lungenhernie kann je nach Aussmaß und Beschwerden entweder konservativ oder operativ behandelt werden. Die konservative Therapie bei kleinen Hernie ohne Beschwerden erfordert regelmässige klinische und bildgebende Kontrollen, um die Größenprogredienz und Inkarzeration frühzeitig zu diagnostizieren.

Größere (traumatische/spontane) Lungenhernien, bei deren die Komplikationen wie Inkarzeration, Strangulation, Schmerzen, Hämoptysen und rezidivierende Infekte drohen, sollten operativ behandelt werden. Die kleineren Lungenhernie benötigen oft nur eine direkte Approximation der benachbarten Rippen, wobei bei den größeren Defekten eine Netzimplantation notwendig sein kann.