Zentralbl Chir 2016; 141 - P43
DOI: 10.1055/s-0036-1587563

Traumatische, intralobuläre Lungenparenchymverletzung des Mittel- sowie Oberlappens nach einem Anpralltrauma sternal mit einem Fußball

A Al Turki 1, M Oggiano 1, E Hecker 1
  • 1Klinik für Thoraxchirurgie, Evk Herne

Fallvorstellung: Ein 19-jähriger Hobbyfussballer erlitt nach einem heftigen Aufprall eines Fussballs im Bereich des Sternums Hämoptysen, rechtsthorakale Schmerzen sowie Dyspnoe. Nach Vorstellung in unserer Notaufnahme lag auskultatorisch rechts ein abgeschwächtes Atemgeräusch vor. Im konventionellen Röntgen des Thorax konnte einer Verschattung im Bereich des Mittellappens/zentral mit zentralen Lufteinschlüssen beschrieben werden. In der anschließenden CT Thorax Untersuchung Nachweis von intrapulmonalen Luftsicheln mit fraglicher Einblutung. Bronchoskopisch konnte blutiges Sekret aus dem rechten Mittellappenbronchus gewonnen werden. Nach einer ausgiebigen Sekretclearence liess sich keine aktive Blutungsquelle darstellen. Ein Bronchusabriss oder Verletzung lag nicht vor. Es wurde zunächst ein konservatives Therapieverfahren mit engmaschigen Hb-Kontrollen sowie Bronchoskopien durchgeführt. Der Patient wurde auf der Intensivstation überwacht, die Vitalparameter waren allzeit stabil. Im CT-Thorax am Folgetag war der Lungenparenchymschaden deutlicher. Poststationär in den CT Thorax Verlaufskontrollen am 15.12.215 und 2.2.2016 posttrauma zeigte sich eine Befundverbesserung mit regredienz der intrapulmonalen Verdichtung sowie Luftsichel.

Hintergrund: Heftiges Anpralltrauma thorakal kann zu einer Lungenkontusion bis hin zum Bronchusabriss mit notfallmäßig operativer Versorgung führen.

Material und Methode: Diagnostische Maßnahmen: Anamnese, klinische Untersuchung, Bildgebung,

Bronchoskopie als diagnostische und therapeutische Maßnahme.

Ergebnis: Nachweis einer lebensgefährlichen Lungenkontusion bei einem jungen Patienten durch ein Anpralltrauma.

Schlussfolgerung: Konservative Therapie, engmaschige klinische sowie CT Thorax-Verlaufskontrollen über 3 Monate mit Nachweis einer Befundregredienz bis hin zur vollständigen Remission.