Zentralbl Chir 2016; 141 - FV56
DOI: 10.1055/s-0036-1587551

Chirurgische Therapie eines Thymuskarzinoms: Erfahrungsbericht aus 23 Fällen – Operation sinnvoll?

N Baldes 1, S Sponholz 1, S Oguzhan 1, J Schirren 1
  • 1Helios Dr Horst-Schmidt-Kliniken

Hintergrund: Das Thymuskarzinom ist ein seltener Tumor mit einer schlechten Prognose, dessen Therapie kontrovers diskutiert wird. Dies ist ein Erfahrungsbericht nach Resektion eines Thymuskarzinoms an einer einzelnen Klinik.

Material und Methode: Zwischen Januar 2002 und Dezember 2015 wurden in einer retrospektiven Analyse Daten von Patienten nach Resektion eines Thymuskarzinoms erhoben. Untersucht wurden mögliche Faktoren auf das Langzeitüberleben sowie die Morbidität und Mortalität.

Ergebnis: In die Analyse konnten 23 Patienten (14 Männer; mittleres Alter: 51,1 Jahre) eingeschlossen werden. Bei 10 Patienten erfolgte eine induktive Chemotherapie. Bei 14 Patienten gelang eine komplette Resektion. Außer bei einem Patienten war eine erweiterte Resektion mit Pleurektomie, Lungenteilresektion, Gefäßresektion, Nervenresektion oder Perikardteilresektion in sämtlichen Kombinationen notwendig. Die Morbidität- sowie Mortalitätsraten betrugen 21,7% und 0%. Fünf Patienten verstarben im Laufe des follow up nach 5, 7, 8, 46 und 58 Monaten (lost of follow up: 4). Die übrigen Patienten lebten bis zum Ende des follow up bis zu 166 Monate. Die inkomplette Resektion zeigt einen Überlebensnachteil (p = 0,019).

Schlussfolgerung: Die Resektion eines Thymuskarzinoms kann auch erweitert mit einer geringen Morbidität und Mortalität durchgeführt werden. Diese sollte im multimodalen Therapiekonzept erfolgen. Eine komplette Resektion sollte angestrebt werden.