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DOI: 10.1055/s-0036-1587546
Roboter in der Thoraxchirurgie – Erfahrung aus 80 Operationen mit dem Da Vinci System
Hintergrund: Die Zahl der thoraxchirurgischen Eingriffe welche mit dem Da Vinci Roboter durchgeführt werden steigt konstant. Daten zu Lernkurve, Training und Ergebnissen einzelner Eingriffe sind jedoch nur in limitiertem Ausmaß vorhanden.
Material und Methode: Wir präsentieren basierend auf einer prospektiv geführten Datenbank unsere Erfahrung seit der Einführung des Da Vinci- System in unserer Klinik im Februar 2013 im Hinblick auf Lernkurve, Erweiterung des Indikationsspektrums und Entwicklung der OP Technik.
Ergebnis: Von Februar 2013 bis Mai 2016 wurden 80 Patienten mit dem Da Vinci Si – System operiert. Davon waren 45 (56,25%) weiblich und 35 (43,75%) männlich. Das Durchschnittsalter betrug 62 Jahre (23 bis 85). Folgende Prozeduren wurden durchgeführt: 40 anatomische Resektionen (50%, 39 Lobektomie und eine Segment 6 Resektion), 16 Keilexzisionen (20%), 12 Pleurektomien/Pleurodesen (15%), 8 Thymektomien (10%) und 4 Zwechfellraffungen (5%). Bei 4 (5%) Patienten fand eine Konversion zur Thorakotomie statt. Grund hierfür waren in zwei Fällen Verwachsungen, in einem Fall Blutung und in einem Fall onkologische Gründe. 86,84% der Patienten mit NSCLC hatten eine Tumorstadium IA. Bei 7,89% bzw. 5,26% lag ein Tumorstadium IIA bzw. IIIA vor. Die 30 Tage Letalität ist 0%. Die Op-Zeit lag im Durchschnitt bei 208 Minuten (58 – 488). Die mittlerer Drainageliegezeit lag bei 3,76 Tagen (1 – 63). Der mittlere Spitalsaufenthalt betrug 7, 1 Tage (2 – 72).
Lernkurve: Die ersten 25 Operationen stellten die Lernkuve dar. Die Drainageliegezeit betrug in der Lernkurve im Mittel 6,08 Tage (1 – 63) und danach 2,74 Tage (1 – 9). Während der Lernkurve betrug die mittlere Op-Zeit 299 Minuten (241 – 488) und danach 154 (53 – 239) Minuten. Während der Lernkuve kam es zum Auftreten einer Pulmonalembolie und zwei Wundinfekten.
Schlussfolgerung: Der Da Vinci Roboter stellt eine Bereicherung der technischen Möglichkeiten der Thoraxchirurgie dar. Es bedarf prospektiver Studien um den Vorteil in einzelnen Indikationsgebieten zu erfassen.