Zentralbl Chir 2016; 141 - FV38
DOI: 10.1055/s-0036-1587526

Schmerzbehandlung nach Thorakotomie – Ein prospektiver Vergleich von drei etablierten Schmerztherapien

H Hendrix 1, V Kamlak 1, L Reich 1, G Prisadov 1, RD Hilgers 2, M Behne 3, F Noack 1, K Welcker 1
  • 1Klinik für Thoraxchirurgie, Kliniken Maria Hilf GmbH
  • 2Institut für Medizinische Statistik, Uniklinik RWTH Aachen
  • 3Klinik für Anästhesiologie und Intensivmedizin, Kliniken Maria Hilf GmbH

Hintergrund: Post-Thorakotomieschmerzen gehören zu den stärksten postoperativen Schmerzen. Goldstandard der Schmerzbehandlung nach Thorakotomie ist die thorakale epidurale Analgesie, die jedoch nicht für jeden Patienten geeignet ist. In diesen Fällen könnte die kontinuierliche Infusion eines Lokalanästhetikums über einen extrapleural platzierten Katheter eine adäquate Alternative sein. Wir haben daher prospektiv die therapeutische Effektivität einer Lokalanästhesie über einen extrapleural platzierten Katheter mit zwei etablierten Schmerztherapien verglichen.

Material und Methode: Wir führten eine vergleichende, prospektive drei Arm parallele Gruppen Kohorten Studie in Patienten mit einer Thorakotomie durch. Die drei Behandlungsgruppen bestanden aus einer Gruppe mit kombinierter oraler/intravenöser Schmerzmedikation (Gruppe A), einer Gruppe mit kontinuierlicher Infusion eines Lokalanästhetikums über einen extrapleural platzierten Katheter (Gruppe B) und einer Gruppe mit thorakaler Analgesie über einen PDK (Gruppe C). Schmerzintensität wurde mittels visueller Analogskala jeden Tag um 7, 13, 19 und 22 Uhr erfasst, beginnend am Tag der Operation bis zum 5. postoperativen Tag.

Ergebnis: Von Januar 2011 bis September 2013 wurden insgesamt 110 Patienten (30 in Gruppe A, je 40 in Gruppe B und C) in die Studie eingeschlossen. Die Mittelwerte der Schmerzscores jedes Tages sowie die Gesamtsumme der Schmerzscore Werte wurden berechnet. Die Gesamtsumme der Schmerzscore Werte waren zwischen den Behandlungsgruppen nicht signifikant verschieden, Gruppe A 2,96 ± 1,36, Gruppe B 3,29 ± 1,42, Gruppe C 2,96 ± 1,60 (p = 0,5269). Statistisch signifikant unterschiedlich zwischen den Gruppen waren die kumulative mittlere Oxycodon Dosis (p < 0,0001) sowie die Behandlungsdauer (p = 0,0138). Katheterdislokation war die Hauptkomplikation in den Gruppen B und C.

Schlussfolgerung: In der Behandlung des Post-Thorakotomieschmerzes ist die kontinuierliche Infusion eines Lokalanästhetikums über einen extrapleural platzierten Katheter eine effektive Therapiealternative.