Zentralbl Chir 2016; 141 - P28
DOI: 10.1055/s-0036-1587504

Rezidivierende Blutung aus dem rechten Lungenunterlappen und rezidivierender Hämatothorax bei Faktor-XIII – Mangel und Pleurakarzinose durch ein Mammakarzinom

L Mikesova 1, M Zaatar 1, D Balke 1, M Albert 1
  • 1Lungenklinik Hemer

Zielsetzung: Wie präsentieren den Fall einer Patientin mit Pleurakarzinose bei Mammakarzinom, bei der es infolge eines Faktor-XIII-Mangel zu rezidivierenden intrapulmonalen/intrathorakalen Blutungen kam.

Methode: Die 57-jährige Patientin mit einem Mammakarzinom und Pleurakarzinose rechts erhielt die palliative Chemotherapie, nach Abschluss deren zu einer rezidivierenden Endobronchialblutung aus dem Unterlappen rechts kam. Es erfolgten mehrere Versuche der endoskopischen und angiographischen Blutstillung. Im Verlauf ereignete sich eine Nachblutung (Hb-Abfall auf 4 mg%), so dass sie in unsere Klinik verlegt wurde.

Im CT-Thorax zeigte sich eine Erguss-/Hämatombildung basal und ein komplett atelektatischer Unterlappen. Es wurde eine Unterlappenresektion rechts, parietae Pleurektomie und Talkumpleurodese durchgeführt. Es erfolgten wegen erneuter Nachblutung 2 weitere Revisionen mit Blutstillung unter Einsatz des Argon-Beamers.

Ergebnis: Für den rezidivierenden Hämatothorax käme ursächlich auch eine blutende Pleurakarzinose infolge der Neoangiogenese in Frage. Unerklärlich waren die endobronchialen Blutungen, woraufhin die erweiterte Gerinnungsdiagnostik veranlasst wurde. Diese zeigte einen Fa-XIII-Mangel, der anschließend substituirt wurde. Nachdem keine weiteren Blutungen auftraten entließen wir die Patientin.

Die Patientin wurde 2 Wochen später mit einem Rezidivhämatothorax wiederaufgenommen. Nach erneuter Revision entleerte sich postoperativ ein blutiges Sekret über die Thoraxdrainage. Daraufhin wurde eine Pleurodese mit Chemotherapeutikum Mitoxantron (als Off Label Use-Therapie) durchgeführt und die antifibrinolytische Therapie mit Tranexamsäure eingeleitet. Diese Therapiekombination erwies sich als erfolgreich. Bei Abfall von Fa-XIII< 50% substituirten wir diesen.

Schlussfolgerung: Bei rezidivierenden oder persistierenden intrapulmonalen/intrathorakalen Blutungen unklarer Genese sollte eine erweiterte Gerinnungsdiagnostik durchgeführt werden.