Zentralbl Chir 2016; 141 - P22
DOI: 10.1055/s-0036-1587498

Massiver lebensbedrohlicher Hämatothorax als Komplikation eines Spontanpneumothorax

L Mikesova 1, M Zaatar 1, M Albert 1
  • 1Lungenklinik Hemer

Zielsetzung: Ausgeprägter Hämatothorax mit Kreislaufinstabilität gefolgt von respiratorischer Insuffizienz und Intubationsnotwendigkeit ist eine extrem seltene Komplikation eines spontanen Pneumothorax.

Methode: Wir präsentieren den Fall eines 18-jährigen türkischen Mannes mit Erstereignis eines ausgedehnten rechtsseitigen Spontanpneumothorax. Er wurde in einer auswärtigen Klinik notfallmäßig stationär aufgenommen und zunächst beobachtet. Wenige Stunden danach präsentierte er sich mit Schocksymptomatik. Die Röntgenverlaufskontrolle zeigte einen massiven Seropneumothorax rechts. Nach Anlage einer Thoraxdrainage entleerten sich 3 l Blut. Nach notfallmässiger Intubation bei zunehmender respiratorischer und Kreislauf-Instabilität und Bluttransfusion erfolgte die Verlegung in unsere Klinik.

Ergebnis: Es erfolgte die notfallmässige Thorakotomie mit Ausräumung von weiteren 2 l, Blutstillung und Keilresektion aus der Lungenspitze. Als Blutungsursache fand man eine spritzende Blutung aus einer abgerissenen Adhäsion im Bereich der Thoraxkuppe. Eine Verletzung der war nicht festzustellen. Die Lungenspitze wurde bei Blebs keilreseziert.

Schlussfolgerung: Hämatothorax ist eine extrem seltene Komplikation des Spontanpneumothorax. Diese kann lebensbedrohlich sein und benötigt ein schnelles und effizientes perioperatives Management. Bei ausgedehnten Pneumothoraces ist eine rasche Drainageanlage obligat, u.a. um diese Komplikation frühzeitig zu erkennen.