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DOI: 10.1055/s-0036-1587466
Vergleich von paravertebraler versus systemischer Analgesie bei video-assistierter Lobektomie
Zielsetzung: Ein Goldstandard für die perioperative Analgesie bei thorakoskopischer Lobektomie (VATS Lobektomie) ist bislang nicht etabliert. Wir gingen der Fragestellung nach, ob ein regionales Anästhesieverfahren einer systemischen Opioidtherapie in der postoperativen Analgesie überlegen ist.
Methode: In einer retrospektiven Beobachtungsstudie analysierten wir 103 Patienten, die eine video assistierte Lobektomie erhielten. Als primärer Endpunkt wurde das postoperative Schmerzniveau anhand der visuellen Analogskala (VAS) in Ruhe und beim Husten untersucht. Sekundäre Endpunkte stellten postoperative Komplikationen wie Katecholaminbedarf, Belüftungsstörungen, Parästhesien oder Nausea und Vomitus (PONV) dar. Verglichen wurden jeweils die regionalen Verfahren kontinuierliche Paravertebralblockade (PVB), Periduralanästhesie (PDA) und systemische Opioid-Applikation (PCA mit Piritramid). Statistische Vergleiche wurden mittels SPSS® (IBM) durch Mann-Whitney U-Test durchgeführt.
Ergebnisse: 64 (62,2%) Patienten erhielten ein regionales Anästhesieverfahren mittels PVB oder PDA, 39 (37,8%) wurden mit einer PCA behandelt. Das durchschnittliche postoperative Schmerzniveau am ersten postoperativen Tag war vergleichbar.
PVB/PDA |
PCA |
Signifikanz (p-Wert) |
|
n |
64 |
39 |
|
VAS (Ruhe) nach 24h |
0,9 (± 1,3) |
1,1 (± 1,7) |
0,876 |
VAS (Husten) nach 24h |
1,6 (± 1,8) |
1,8 (± 1,8) |
0,428 |
Postoperativer Katecholaminbedarf (n) |
5 |
0 |
0,021* |
Parästhesien/Paresen (n) |
11 |
1 |
0,023* |
In der Gruppe mit regionalem Analgesieverfahren zeigte sich ein signifikant erhöhter Katecholaminbedarf postoperativ sowie ein häufigeres Auftreten von neurologischen Komplikationen wie Parästhesien oder Paresen.
Schlussfolgerung: Regionale und systemische Analgesieverfahren sind in Bezug auf die Analgesiequalität bei der VATS Lobektomie effizient und vergleichbar. Aufgrund der systemischen Nebenwirkungen sollte die Indikation zum Einsatz eines regionalen Verfahrens gerade vor dem Hintergrund eines ERAS Konzeptes differenziert gestellt werden.