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DOI: 10.1055/s-0036-1587211
Refluxassoziierte Veränderungen des Restösophagus nach Ösophagektomie und Magenhochzug – Gastrointestinale Funktionsdiagnostik im Langzeitverlauf bei Patienten mit Ösophaguskarzinom mit einem neuen Instrument
Einleitung/Ziele: Ursache für gastroösophagealen Reflux ist eine eingeschränkte Barrierefunktion des unteren Ösophagussphinkters sowie eine Störung der Ösophagusmotilität des unteren Abschnittes des Ösophagus. Patienten nach Ösophagektomie und Magenhochzug bieten genau dieses Modell einer eingeschränkten Ösophagusmotilität mit der nicht vorhandenen Barriere des gastroösophagealen Überganges, so dass anhand dieses Patientengutes die funktionellen Veränderungen der Speiseröhre bei fehlender Refluxbarriere weiter untersucht werden können.
Methoden: Es wurde eine Förderung dieses Projektes durch das Köln Fortune Programm beantragt und bewilligt (Projekt Nr 176/2016). Über einen Zeitraum von 1 Jahr (Beginn 01.03.2016) sollen prospektiv 75 RO-resezierte Patienten nach Ösophagektomie und Magenhochzug (OE&MHZ) im Rahmen der Tumornachsorge mit Refluxbeschwerden mittels pharyngealer 24-Stunden pH-Metrie (Restech) und konventioneller 24-Stunden pH-Metrie untersucht werden.
Ergebnisse: Die ersten 5 Patienten wurden bis dato in diese Studie eingeschleust. Alle Patienten hatten eine pathologische Restech 24-Stunden pH-Metrie. Die laryngopharyngealen Refluxphasen traten überwiegend in aufrechter Lage auf (Medianer Ryan Score 100,6, Range 19,93 – 317,35). In liegender Position war die Restech Messung nur bei einem Patienten pathologisch (Medianer Ryan Score 4,03, Range 2,17 – 11,49). Die durch das Restech Instrument im Liegen detektierten Refluxphasen konnten in der gleichzeitig durchgeführten konventionellen 24-Stunden pH-Metrie bestätigt werden (Im Liegen: 21 Refluxe, % Zeit im Reflux 11,9; Demeester Score 45,6). Bei einer operativen Fallzahl von > 200 Ösophagektomien im vergangenen Jahr wird mit einer Rekrutierung von 5 Patienten pro Monat gerechnet, die prospektiv eingeschlossen und vorgestellt werden.
Schlussfolgerung: Patienten nach OE&MHZ bieten anhand erster Ergebnisse ein sehr gutes Refluxmodell. Interessanterweise treten pharyngeale Refluxphasen vor allem im Stehen auf. Bei weiterer anhaltender Patientenrekrutierung in diese Studie erscheint eine weitere Validierung des Restech Instrumentes anhand der gewonnenen pathologischen Werte gut möglich.