Z Gastroenterol 2016; 54 - KV435
DOI: 10.1055/s-0036-1587210

Funktionelles Outcome bei Patienten mit Ösophaguskarzinom nach Ivor Lewis Ösophagektomie

S Brinkmann 1, H Fuchs 1, M Maus 1, W Schröder 1, M Bludau 2, AH Hölscher 3, JM Leers 4
  • 1Klinik und Poliklinik für Allgemein-, Viszeral- und Tumorchirurgie, Universitätsklinik Köln, Viszeralchirurgie, Köln, Deutschland
  • 2Klinik für Allgemein-, Visceral- und Transplantationschirurgie, Universitätsklinik Köln, Viszeralchirurgie, Köln, Deutschland
  • 3Klinik für Allgemein-, Visceral- und Tumorchirurgie, Universitätsklinik Köln, Viszeralchirurgie, Köln, Deutschland
  • 4Klinik für Allgemein-, Visceral- und Tumorchirurgie, Universitätsklinik Köln, Viszeralchirugie, Köln, Deutschland

Einleitung: Die transthorakale En-bloc-Ösophagektomie mit 2-Feld-Lymphadenektomie und intrathorakaler Ösophagogastrostomie (Ivor Lewis Ösophagektomie) gilt als das Operationsverfahren der Wahl bei lokal fortgeschrittenen Ösophaguskarzinomen. Über den Einfluss der operativen Therapie auf das funktionelle Outcome von Patienten im Langzeitverlauf ist wenig bekannt.

Methoden: Im Rahmen einer prospektiven Beobachtungsstudie erfolgte die Erhebung des funktionellenOutcome von Patienten mit Ösophaguskarzinom nach Ivor Lewis Ösophagektomie im Langzeitverlauf mithilfe standardisierte Fragebögen (EORTC-OG 25). Eingeschlossen wurden ausschließlich Patienten mit einem postoperativ krankheitsfreien Intervall von mindestens 6 Monaten.

Ergebnisse: Insgesamt 108 Patienten mit einem mittleren Alter von 62 Jahren (45 – 78 Jahre) wurden in diese Studie eingeschlossen. Das mediane Follow-up betrug 13 Monate (12 – 25 Monate). 84 Patienten (77,8%) hatten ein Adenokarzinom, 24 Patienten (22,2%) ein Plattenepithelkarzinom des Ösophagus. Bei 72 Patienten (66,7%) wurde eine neoadjuvante Radiochemotherapie durchgeführt, bei 8 Patienten (7.4%) eine perioperative Chemotherapie. Insgesamt klagten 34.3% der Patienten über Sodbrennen postoperativ, davon hatten 9.3% Patienten starkes Sodbrennen und 16.7% der Patienten mäßiges Sodbrennen. Schwere Dysphagie wurde bei keinem Patienten detektiert. Milde dysphagische Beschwerden zeigten 9.3% der Patienten. Symptome im Sinne einer schweren Magenentleerungsstörung fanden sich bei 11.1% der Patienten. 20.4% der Patienten wiesen mäßige Symptome einer Magenentleerungsstörung auf.

Schlussfolgerung: Die transthorakale En-bloc-Ösophagektomie ist der chirugische Standard in der Therapie von Patienten mit Ösophaguskarzinom. Allerdings sind funktionelle Beschwerden, wie Dysphagie und Magenentleerungsstörungen und insbesondere Sodbrennen im Langzeitverlauf zu beobachten und beeinflussen die Lebensqualität nachhaltig.