Einleitung: Bis dato gibt es keine Daten zur kardiopulmonaler Reanimation bei Patienten mit Leberzirrhose.
Ziele: Ziel dieser Studie war es, Patienten mit Leberzirrhose bezüglich der Ursachen und des Überleben nach kardiopulmonaler Reanimation zu untersuchen.
Methodik: Aus einer großen Kohorte von 1068 erfolgreich reanimierter Patienten die an der Medizinischen Universität Wien behandelt wurden, konnten 47 Patienten (4%) mit Leberzirrhose identifiziert werden. Patientencharakteristika, Aufnahmediagnose, Schwere der Erkrankung und 28-Tage-Mortalität wurden erhoben.
Ergebnis: Insgesamt wurden 47 ICU Patienten (35 männlich, Alter 62 (51 – 67) Jahre) mit Leberzirrhose nach erfolgreicher kardiopulmonaler Wiederbelebung untersucht. 17 Patienten hatten Child-Pugh A, 17 Patienten waren Child-Pugh B und 13 Patienten waren Child-Pugh C. Der SOFA-Score betrug 11 (7,5 – 13), der MELD-Score 19 (10,5 – 24) am Aufnahmetag. Die Ursachen der Leberzirrhose waren nutritiv-toxisch bei 35, eine virale Hepatitis bei 6 sowie andere Ursachen bei 6 Patienten. Die primäre Ursache des Herz-Kreislaufstillstandes war bei 21 Patienten kardialer Genese. Der Erstrhythmus war Kammerflimmern/Ventrikuläre Tachykardie bei 10 Patienten, eine Asystolie/PEA (pulslose elektrische Aktivität) bei 35 und unbekannt bei 2 Patienten. 31 Patienten erlitten den Herzkreislaufstillstand außerhalb des Krankenhauses. Die Zeit bis ROSC betrug 15 (3 – 27) Minuten. Das 28-Tage-Überleben betrug 26%. 38 Patienten waren nach 1 Monat verstorben oder hatten ein schlechtes neurologisches Outcome (CPC III/IV); darunter waren alle Patienten mit Child-Pugh-C vor Reanimation.
Schlussfolgerung: Die Ursachen des Herzkreislaufstillstandes bei Leberzirrhose sind eher seltener kardialer Genese. Etwas mehr als ein Viertel aller der Patienten überlebt nach erfolgreicher Wiederbelebung mehr als 28 Tage. Kein Patient mit Leberzirrhose Child-Pugh-C überlebte nach erfolgreicher Wiederbelebung ein Monat mit gutem neurologischen Outcome.
