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DOI: 10.1055/s-0036-1587024
Hepatitis E am Universitätsklinikum Hamburg-Eppendorf: Eine Fallserie
Einleitung: In den letzten Jahren hat die Zahl der gemeldeten Hepatitis E Virus (HEV) Infektionen in Deutschland drastisch zugenommen.
Ziele: Untersuchung akuter und chronischer HEV-Infektionen an einem Universitätsklinikum in Deutschland.
Methodik: Retrospektive Analyse der Krankenakten aller Hepatitis E Patienten (n = 70) am UKE zwischen 01/2009 – 02/2016.
Ergebnisse: Es wurden 28 (40%) HEV-Infektionen bei Immunsupprimierten und 42 (60%) bei Immunkompetenten beobachtet. Alle Infektionen bei Immunsupprimierten und 73% der Infektionen bei Immunkompetenten wurden in Westeuropa erworben (= autochthon).
Immunkompetente Patienten mit importierten Infektionen hatten höhere ALT- und INR-Werte als solche mit autochthonen Infektionen (p = 0,018 und p = 0,022) sowie tendenziell höhere Bilirubin-Werte (Tab. 1).
5 Patienten mit autochthoner Infektion hatten eine vorbestehende Lebererkrankung (3x Zirrhose). Diese Patienten entwickelten eine schwere bzw. fulminante Hepatitis E (ALT 1283 – 6683 U/L, Bilirubin 2,6 – 27 mg/dl, INR 1,23 – 2,5). Ein Patient verstarb an einem akut auf chronischen Leberversagen.
19/28 Immunsupprimierten (68%) waren organtransplantiert. Immunsupprimierte hatten niedrigere Transaminasen als Immunkompetente mit autochthoner HEV-Infektion (ALT: p = 0,04). 13 Patienten wurden erfolgreich mit Ribavirin behandelt (Abb. 1).
Schlussfolgerungen: Die meisten HEV-Infektionen waren autochthon erworben, diese nahmen insgesamt einen milderen Verlauf als reise-assoziierte Fälle, jedoch waren fulminante Verläufe bei vorbestehender Lebererkrankung häufig. Viele HEV-Patienten (40%) waren immunsupprimiert, was den besonderen Stellenwert von HEV-Infektionen für Häuser der Maximalversorgung verdeutlicht.
Immunkompetente Reise-assoziiert (n = l 1) |
Immunkompetente autochthon (n = 3 l) |
Immunsupprimicrte autochthon (n = 28)* |
|||
Mittleres Alter |
37 (26 – 58) |
p = 0,040 |
50 (21 – 69) |
n.s. |
49 (32 – 75) |
Geschlecht, männlich |
64% |
71% |
64% |
||
ALT, U/l |
3450 (296 – 6790) |
p = 0.018 |
1254 (68 – 6600) |
p = 0,044 |
811 (24 – 2028) |
Bilirubin, mg/dl |
4,7 (0,6 – 18,9) |
n.s. |
2,6 (0,5 – 10,8) |
n.s. |
0,9 (0,4 – 18,4) |
INR |
1,33 (1 – 2,03) |
p = 0.022 |
1,08 (0,93 – 1,15) |
n.s. |
1,06 (1,08 – 2,03) |
Ribavirin-Therapie, n |
0 |
0 |
12 (43%) |
||
* Keine Reise-assoziierten Fälle bei Immunsupprimierten |