Z Gastroenterol 2016; 54 - KV110
DOI: 10.1055/s-0036-1586887

Die „unholy plane“ der TaTME beim Rektumkarzinom

H Reiser 1, N Runkel 1
  • 1SBK Villingen- Schwenningen, Klinik für Allgemein- und Viszeralchirurgie, Villingen- Schwenningen, Deutschland

Einleitung: Die transanale totale mesorektale Exzision (TaTME) scheint eine konsequente Weiterentwicklung der minimal invasiven TME für das tiefe Rektumkarzinom zu sein und soll durch eine optimierte Visualisierung auch im engen Becken des Mannes Resektat-Qualität und onkologisches Langzeitergebnis verbessern. Mit dieser neuen Operationstechnik wird vielerorts begonnen, ohne dass eine Standardisierung der Technik erarbeitet wurde. In unserem Filmbeitrag soll auf spezifische Komplikationsmöglichkeiten wie die Urethra-Verletzung, die Beeinträchtigung des Sphinkters und die Läsion autonomer Nerven hingewiesen werden.

Methodik: Kurze Videoauschnitte zeigen die Gefahren insbesondere für die autonomen Nerven im lateralen und antero-lateralen Präparationsgebiet und geben operationstechnische Hinweise zur deren Vermeidung.

Ergebnis: Die „bottom-up“- Dissektion in der falschen Schicht, der „unholy plane“, führt zwangsläufig zum Abheben und zur Beschädigung des inferioren Nervenplexus. Die korrekte Präparationsschicht ist auf dem transanalen Weg weniger selbstverständlich als anatomische Zeichnungen gerne vermuten lassen. Anatomische Landmarken sollen im Film vorgestellt werden.

Schlussfolgerung: Auch für den geübten laparoskopisch operierenden Rektumchirurgen ist die TaTME sehr anspruchsvoll. Die intensive Beschäftigung mit der Anatomie pelviner Schichten und autonomer Nerven ist unabdingbare Voraussetzung für eine erfolgreiche TaTME.