Z Gastroenterol 2016; 54 - KV072
DOI: 10.1055/s-0036-1586848

Endoskopische Resektion von Rezidiven nach Barrett-Frühkarzinom: Ergebnisse aus der Wiesbadener Datenbank

H Manner 1, Y Dvir 1, A Hoffman 1, N Manner 1, JW Rey 1, R Kiesslich 1
  • 1HELIOS Dr. Horst Schmidt Kliniken Wiesbaden, Wiesbaden, Deutschland

Einleitung: Rezidive nach endoskopischer Resektion (ER) von Barrettfrühkarzinomen (BFK) werden in 3 – 35% beschrieben. I.d.R. erfolgt die Therapie erneut endoskopisch. Allerdings gibt es bisher nur wenige Daten zu Technik und histol. Ergebnissen.

Methodik: Basierend auf der Nachsorge-Datenbank der Helios HSK Wiesbaden wurden endosk. und histol. Daten von Pat., die 04/2014 – 01/2016 aufgrund des V.a. ein BFK-Rezidiv endoskopisch behandelt wurden, ausgewertet. Läsionen mit histol. Bestätigung von HGIN/Ca in der ER wurden als gesichertes Rezidiv gewertet. Analysiert wurden zeitlicher Abstand zur letztmaligen ER, Lokalisation, ER-Technik, Erfolg und Histologie. Rezidive nach > 5 Jahren wurden als Spätrez. gewertet.

Ergebnisse: Bei insgesamt 552 Nachsorge-Endoskopien (ÖGD/EUS) wurde bei 15 Pat. der V.a. ein BFK-Rezidiv erhoben. 12/15 Pat. waren männlich, das mittlere Alter betrug 67,5 Jahre (Spanne 54 – 84). Die Lokalisation des vermuteten Rezidivs war inselförmig im Neo-Plattenepithel (n = 7), in der Kardia bzw. proximal davon (n = 5), in narbiger Stenose an der Kardia (n = 2) und am proximalen Ende des Barrettsegments (n = 1). Im EUS fanden sich bei keinem Patienten suspekte Lymphknoten. ER-Techniken waren Kappen-ER nach Unterspritzung (n = 11), Ligatur-ER ohne Unterspritzung (n = 2) und Ligatur-ER mit vorh. Unterspritzung (n = 2). Die Resektion gelang technisch in allen Fällen. Eine Perforation oder relevante Blutung trat nicht auf. In der histologischen Aufarbeitung des Resektates konnte bei 9/15 Patienten das Rezidiv bestätigt werden. Der zeitliche Abstand zur letztmaligen ER betrug im Mittel 32 Mo. (10 – 72; 1 Spätrezidiv). Bei den 6 Pat. ohne Bestätigung eines Rezidivs fanden sich folgende Histologien: Barrett mit LGIN (n = 2), Barrett ohne IN (n = 1; makroskopisch hyperplastischer Polyp), buried glands (n = 1), gastrale Mukosa (n = 1), entzündl. Alteration (n = 1). Eine histologische R0-Resektion wurde bei 6/9 Pat. erreicht. 3/9 Pat. mit R1 lateral-Situation (basal R0) waren im FU tumorfrei. Die ER-Histologie war m1 (n = 2), m2 (n = 2), m3 (n = 1), m4 (n = 3) mit jeweils Low-Risk-Sit. (G1 – 2+L0+V0) bzw. HGIN (n = 1).

Schlussfolgerungen: Bei frühzeitiger Detektion ist die ER auch von Rezidiven nach BFK technisch möglich und sicher. Das FU der Patienten sollte über 5 Jahre hinaus fortgesetzt werden.