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DOI: 10.1055/s-0036-1586812
Klinische Prädiktoren für einen komplizierten Verlauf bei Morbus Crohn: EPIC, eine deutschlandweite, prospektive, multizentrische Beobachtungsstudie
Einleitung: Die Klinik des Morbus Crohn (MC) ist sehr variabel. Daher ist es wichtig, das Risiko für einen komplizierten Verlauf sowie die Notwendigkeit für eine immunsuppressive Therapie frühzeitig zu erkennen.
Ziele: Die EPIC-Studie (Early Predictive parameters of Immunosuppressive therapy in Crohn's disease) verfolgt das Ziel, individuelle klinische Parameter für einen komplizierten Verlauf bei Patienten zu identifizieren, bei denen vor kurzem (≤6 Monate) ein MC diagnostiziert wurde.
Methodik: Es wurden 341 MC-Patienten eingeschlossen, die nicht mit Immunsuppressiva/Biologika (IMM) vorbehandelt waren. Patienten, die während 24 Monaten IMM benötigten oder aufgrund des MC hospitalisiert wurden (KH), wurden in Gruppe 1 zusammengefasst. Gruppe 2 umfasst Patienten, bei denen es nicht zu der so definierten Progression der Erkrankung kam. Der Einfluss unterschiedlicher prognostischer Parameter wurde univariat und multivariat bei 208 Patienten mittels einer logistischen Regressionsanalyse untersucht.
Ergebnis: Zu Studienbeginn waren die Patienten im Median seit 1,52 (Range 0 – 5,82 Mon.) Monaten an MC erkrankt. Insgesamt wurden 153 Patienten (73,6%) in Gruppe 1 (davon 113 Patienten (54,3%) mit IMM und 40 Patienten (19,2%) mit KH) mit 55 Patienten (26,3%) in Gruppe 2 verglichen. Die mediane Zeit bis zum Rezidiv lag bei 4,1 (Range: 0,40 – 26,1 Mon.) Monaten. Drei unabhängige Prädiktoren für einen progredienten Verlauf wurden identifiziert: Alter bei Erstdiagnose < 40 Jahre (2,1-fach erhöhtes Risiko), Anämie (2,0-fach erhöhtes Risiko), Therapie mit systemischen Steroiden im ersten Schub (2,3-fach erhöhtes Risiko).
Alter bei Erstdiagnose < 40 Jahre |
Anämie |
Systemische Kortikoide |
Häufigkeit |
Ja |
Ja |
Ja |
90,2% |
Ja |
Ja |
Nein |
79,8% |
Ja |
Nein |
Ja |
82,2% |
Ja |
Nein |
Nein |
66,4% |
Nein |
Ja |
Ja |
81,8% |
Nein |
Ja |
Nein |
65,8% |
Nein |
Nein |
Ja |
69,2% |
Schlussfolgerung: Aus den Ergebnissen wurde ein Modell zur Identifizierung von Patienten entwickelt, die mit hoher Wahrscheinlichkeit einen progredienten Krankheitsverlauf mit IMM oder KH aufweisen werden (Tab. 1).