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DOI: 10.1055/s-0036-1586771
Wirksamkeit von Obeticholsäure bei Patienten mit Primär Biliärer Cholangitis (PBC): Eine Analyse von Patienten an deutschen Studienzentren aus der randomisierten, Placebo-kontrollierten Phase-3-Studie POISE
Obeticholsäure (OCA), ein selektiver Agonist des Farnesoid X Rezeptors (FXR), befindet sich in der klinischen Entwicklung zur Behandlung der PBC. Die internationale Phase-3-Studie POISE untersuchte über 12 Monate Wirksamkeit und Verträglichkeit von OCA bei PBC.
Regional unterschiedliche Lebens- und Behandlungsstandards können den Erkrankungszustand oder das Therapieansprechen beeinflussen; Ziel dieser Analyse ist die Evaluation der Wirksamkeit von OCA bei Patienten der POISE Studie in Deutschland.
Patienten, die den Einschlusskriterien AP > 1,67x ULN und/oder Bilirubin >ULN bis < 2x ULN entsprachen, erhielten zusätzlich zu Ursodeoxycholsäure (UDCA) über 12 Monate PBO, 5 mg OCA oder 10 mg OCA, oder OCA-, bzw. PBO-Monotherapie bei Unverträglichkeit von UDCA. Nach 6 Monaten konnten Patienten im 5 mg OCA-Arm je nach Wirksamkeit und Verträglichkeit auf 10 mg OCA hochdosiert werden (Titrationsgruppe). Kombinierter Studienendpunkt waren eine AP < 1,67x ULN mit einem Bilirubin ≤ULN und einer ≥15% Reduktion der AP.
Das Durchschnittsalter der Gesamtpopulation (N = 216) lag bei 55,8 Jahren, 91% waren weiblich, 93% erhielten UDCA. An deutschen Zentren wurden 28 Patienten behandelt (PBO, n = 9; OCA Titrationsgruppe OCA, n = 8; 10 mg OCA, n = 11). Von diesen erreichten nach 12 Monaten 0% der PBO-, 50% (p < 0,05) der OCA Titrations-, bzw. 45% (p < 0,05) der 10 mg OCA-Gruppe den kombinierten Endpunkt. Die Behandlung mit OCA führte zu signifikanten Reduktionen der AP, GGT, ALT und AST (Tab. 1). Die mittleren Baseline Werte für GGT waren bei der PBO-Gruppe verglichen mit den OCA-Gruppen erhöht. Häufigste Nebenwirkung in der Gesamtpopulation war leichter bis mittelschwerer Pruritus, der bei keinem Patienten in der PBO-, und 1, bzw. 7 Patienten in der Titrations-, bzw. 10 mg OCA-Gruppe zum Studienabbruch führte.
Die Behandlung mit OCA (± UDCA) führte bei PBC Patienten an deutschen Zentren zu einer klinisch bedeutsamen Verbesserung der Leberwerte. Dies war konsistent mit den Ergebnissen der Gesamtpopulation.
Placebo ± UDCA (n = 9) |
Titration OCA ± UDCA (n = 8) |
10 mg OCA ± UDCA (n = 11) |
|
AP (U/l) Baseline |
330,5 (83,8) |
318,6 (99,5) |
348,5 (141,3) |
AP (U/l) Veränderung zu Monat 12 |
22,0 (24,4) |
-116,9 (25,2)** |
-123,2 (23,7)** |
Gesamt Bilirubin (mg/dl) Baseline |
0,702 (0,509) |
0,591 (0,293) |
0,737 (0,439) |
Gesamt Bilirubin (mg/dl) Veränderung zu Monat 12 |
0,029 (0,088) |
-0,018 (0,094) |
-0,117 (0,088) |
Mittlere Werte zu Baseline (SD). Veränderungen zu Monat 12 dargestellt als LS Mean (SE). **p < 0,01. P-Werte wurden bestimmt mittels ANCOVA Kovarianzanalyse mit Baseline als Kovariate und fixen Effekten für Behandlung und Randomisierung. |