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DOI: 10.1055/s-0036-1586345
Bilokuläre Spondylodiszitis durch verbliebenen Peridualkatheterrest
Fragestellung: Eine 74-jährige Patientin stellte sich vor mit seit 6 Wochen bestehende Beschwerden im Bereich der BWS sowie der LWS ohne ein erinnerliches Trauma. Die Entzündungswerte zeigten sich leicht erhöht (Crp 54, Leukozyten 11). An Nebenerkrankungen zeigte sich u.a. ein Diabetes mellitus Typ II, eine bekannte Osteoporose, Z.n. Sigmadivertikulitis mit laparoskopischer Resektion 2006 eine Lungenfibrose post radiationem nach Mamma- Ca mit brusterhaltener Op und nachfolgender Radiatio und Chemotherapie.
Methodik: Das MRT zeigte eine bilokuläre Spondylodiscitis L2/3 sowie Th10/11 und Th11/12. Nach Ausschluss einer Tuberkulose erfolgte die operative Stabilisierung Th9-L4 Debridement und Fusion L2/3 mittels TLIF, Debridement und SOFT-PLIF Th10/11 und Th11/12. Intraoperativ konnte der Rest eines Periduralkatheters in Höhe Th10 – 12 geborgen werden. Postoperativ erfolgte die Anpassung eines Rahmenstützkorsetts für 6 Monate und eine gezielte antibiotische Therapie für 6 Wochen.
Ergebnisse und Schlussfolgerung: In der Einjahresverlaufskontrolle war die Patientin infektfrei, die radiologischen Verlaufskontrollen zeigten eine knöcherne Fusion. Die Patientin war am Rollator mobil und subjektiv zufrieden. Anamnestisch war die Katheteranlage nicht zu eruieren, vermutlich wurde diese im Rahmen der Tumorerkrankung vor 8 Jahren durchgeführt.
Der Fall zeigt einmal verbliebendes Fremdmaterial als Ursache einer Spondylodiszitis, in diesem Fall über mehrere Jahre verschleppt.