Zentralbl Chir 2016; 141 - A73
DOI: 10.1055/s-0036-1586338

Einsatz der Trink-Zusatznahrung in der Orthopädie/Unfallchirurgie – aktuelle Ergebnisse einer Monozentrischen Studie

C Meißner 1, D Kohlisch 2, G Meißner 3
  • 1Klinikum Magdeburg gGmbH, Klinik für Allgemein- und Viszeralchirurgie, Magdeburg, Deutschland
  • 2Helios Klinikum Hettstedt, Orthopädisch-Traumatologisches Zentrum, Hettstedt, Deutschland
  • 3Carl-von-Basedow Klinikum Saalekreis gGmbH, Klinik für Chirurgie, Querfurt, Deutschland

Einleitung: Die Ernährungsmedizin ist ein junges Fach, welches auf bestem Weg ist, sich auch eigenständig zu etablieren. Die Unter- und Mangelernährung ist ein Thema im allgemeinen Patientienklientel von bis zu 20% der stationär aufgenommenen Patienten. Nach „Evidence-based medicine“ erfüllt die zusätzliche orale Trinknahrung den Evidenzlevel IA.

Material und Methode: In der Studie wurden 100 Patienten mit Schenkelhals-und/oder Femurfrakturen und folgender Osteosynthese sowie bei geplanten Endoprothesenimplantationen der Hüfte hinsichtlich ihres Ernährungszustandes und des postoperativen Verlaufes untersucht. Hierzu in 2 Gruppen prospektiv randomisiert: Standardessen vs. Standardessen plus 2-mal täglich hochkalorische Trinknahrung. Anschließend wird bei allen Patienten ein entsprechender Ernährungsstatus (nach SGA) erhoben. Danach erfolgte die Messung mit einem Gerät zur Bioimpedanzanalyse am Aufnahmetag, am 1./7. postoperativen Tag und nach 3 – 6 Wochen.

Ergebnisse: Die Komplikationsrate der Patientengruppe mit oraler Trink- und Zusatznahrung konnte nachweislich gesenkt werden. Damit erfüllt die Trink- und Zusatznahrung das Evidenz-Level IA und der Einsatz der Trink- und Zusatznahrung auch in der elektiven Traumatologie und Orthopädie empfehlenswert.

Zusammenfassung: Es wird davon ausgegangen, dass die vorgestellte Studie einen weiteren eminenten Beitrag zur Verbesserung des Outcomes chirurgischer Patienten darstellt und gut verwertbare Ergebnisse erzielt hat. Die Ernährungsmedizin spielt damit eine zentrale Rolle in der operativen Disziplin.

  • Patientenvorstellung in der Notfall- oder Fachambulanz

  • Diagnosestellung: Fraktur oder Arthrose

  • Klärung der Therapiemethode – Prothese vs. Osteosynthese

  • Ein- und Ausschlusskriterien

  • Studieneinschluss

  • Randomisierung (Briefumschläge)

  • Standardessen vs. Standardessen und Trinknahrung 2-mal täglich

  • BIA-Messungen wie oben beschrieben

  • Datenauswertung

  • Veröffentlichung

Flow-Chart zur Studiendurchführung.