Zentralbl Chir 2016; 141 - A70
DOI: 10.1055/s-0036-1586335

Mittelfristige Ergebnisse nach intramedullärer Osteosynthese der distalen Fibula bei Frakturen des oberen Sprunggelenks bei geriatrischen Patienten

D Bartsch 1, T Lein 1
  • 1Diakonissenkrankenhaus Dresden, Klinik für Unfallchirurgie, Dresden, Deutschland

Problemstellung: Frakturen des oberen Sprunggelenks beim älteren Menschen sind häufig problematisch, insofern eine Operationsindikation besteht. Kritische Weichteilverhältnisse, Durchblutungsstörungen und schlechte Knochenqualität erfordern hier ein minimalinvasives aber wirkungsvolles Konzept wie den Ortho-Aktiv-Nagel.

Ziel: Das Ziel dieser Studie bestand darin, die postoperativen funktionellen Ergebnisse der minimalinvasiven Osteosynthese bei Frakturen des oberen Sprunggelenks zu evaluieren.

Material und Methoden: Zwischen dem 01.03.2015 und dem 01.03.2016 wurden an unserer Klinik 15 Patienten bei Frakturen des oberen Sprunggelenks mittels intramedullärer Osteosynthese des Außenknöchels versorgt. Postoperative Komplikationen, Begleiterkrankungen und Verletzungsmuster wurden erfasst. Nach 8 Wochen erfolgte eine röntgenologische Verlaufskontrolle, wobei bis dahin eine Teilbelastung mit 20 kp an Unterarmgehstützen sowie eine Ruhigstellung im Vacoped erfolgte. Die funktionellen und subjektiven Ergebnisse wurden anhand des Scores nach Olerud & Molander erfasst.

Ergebnisse: In dem 12-monatigen Untersuchungszeitraum wurden 15 Patienten mittels Ortho-Aktiv-Nagel der Firma Acumed operativ versorgt. Das Durchschnittsalter betrug 77,5 Jahre (52 – 89 Jahre). 9 Patienten (60%) waren weiblich. Es traten keine postoperativen Komplikationen, insbesondere keine Wundheilungsstörungen auf. Bei 8 Patienten (53,3%) handelte es sich um eine Außenknöchelfraktur im Sinne einer SE-II-Verletzung nach Lauge-Hansen. Die restlichen Patienten zeigten höhergradige Verletzungstypen mit teilweise trimalleolären Komponenten. 5 Patienten (33,3%) litten unter Diabetes mellitus Typ 2. In der nach 8 Wochen durchgeführten röntgenologischen Verlaufskontrolle zeigte sich in allen Fällen eine knöcherne Durchbauung der Fraktur. Ein Materialbruch trat nicht auf. Bei einem Patienten (6,7%) zeigte sich eine Lockerung einer fibulotibialen Stellschraube. 9 Patienten (60%) beantworteten den Fragebogen zu den funktionellen Ergebnissen. Mit durchschnittlich 55,5 Punkten im OMS lagen die funktionellen Ergebnisse in einem von den Patienten subjektiv empfundenen gutem Bereich.

Schlussfolgerungen: Die intramedulläre Osteosynthese der Außenknöchelfraktur ist ein sicheres Verfahren und bietet aufgrund der minimalinvasiven Methode auch bei stark kompromittierten Weichteilen eine Möglichkeit zur raschen Frakturstabilisierung mit sehr guten postoperativen Ergebnissen.