Zentralbl Chir 2016; 141 - A57
DOI: 10.1055/s-0036-1586322

Ernährungsmedizin als eine Aufgabe in der Onkologie/Onkologischen Chirurgie

C Meißner 1, F Meyer 2, K Ridwelski 1, G Meißner 3
  • 1Klinikum Magdeburg gGmbH, Klinik für Allgemein- und Viszeralchirurgie, Magdeburg, Deutschland
  • 2Otto-von-Guericke Universität, Klinik für Allgemein-, Viszeral- und Gefäßchirurgie, Magdeburg, Deutschland
  • 3Carl-von-Basedow Klinikum Saalekreis gGmbH, Klinik für Chirurgie, Querfurt, Deutschland

Einleitung: Die Ernährungsmedizin hat bisher nur eine wenig Bedeutung im klinischen Alltag erreicht. Laut der WHO ist die Adipositas sogar weltweit das am schnellsten wachsende Gesundheitsrisiko.

Material und Methoden: Übersichtsarbeit.

Ergebnisse: Im Jahre 2040 wird der BMI (Body-Mass-Index) bei ca. 30 kg/m2 liegen. Das dadurch der Formenkreis des Metabolischen Syndroms unweigerlich mit all seinen Komplikationen zunehmen wird ist vorauszusehen. Dass daneben Unter- und Mangelernährung auch in unserem Land ein erhebliches Problem geworden ist, ist noch vielen unklar. Zahlreiche klinische Studien belegen, dass in Deutschland ca. 20% aller stationäre aufgenommen Patienten unterernährt sind. Im Rahmen des stationären Aufenthaltes weisen bis zu 75% einen signifikanten Gewichtsverlust auf. In der Onkologie fallen viele Patienten erst durch einen ungewollten Gewichtsverlust auf. Deshalb sollte die Ernährung gerade in einem operativen Fach eine zentrale Rolle spielen. Die frühzeitige Erkennung und die rechtzeitige ernährungsmedizinische Behandlung einer Malnutrition hat einen signifikanten Einfluss auf die Prognose und Komplikationsrate. Darüber hinaus kann auch eine erhebliche Ressourceneinsparung erreicht werden.

Schlussfolgerung: Die Ernährung wird und sollte die Herausforderung des 21. Jahrhunderts in der gesamten Medizin sein. Dass was Ernährungsmedizin schaffen kann, schafft keine „Pille“ im klinischen Alltag.