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DOI: 10.1055/s-0036-1586292
Hashimoto Thyreoiditis und Häufigkeit eines papillären Schilddrüsencarcinoms
Einleitung: Ein möglicher Zusammenhang zwischen Autoimmunthyreoiditis vom Typ Hashimoto (HT) und papillärem Schilddrüsencarcinom (PTC) wurde bereits 1955 beschrieben [1]. Das Thema bleibt Gegenstand kontroverser Diskussionen hinsichtlich Ätiopathogenese und Häufigkeiten. Gegenstand der vorliegenden retrospektiven Untersuchung über einen 8-Jahres-Zeitraum ist die Incidenz von PTC bei Morbus Basedow (MB) und HT.
Material und Methoden: Von 1.1.2006 bis 31.12.2013 wurden 4344 Schilddrüsenresektionen durchgeführt. Die Daten wurden retrospektiv analysiert. Darunter waren 112 Pat. mit MB (mittleres Alter 45,8 Jahre) und 77 mit HT (mittleres Alter 47,3 Jahre).
Ergebnisse:
MB |
HT |
|
Struma nodosa |
70,5% (79/112) |
90,9% (70/77) |
PTC |
7,1% (8/112) |
16,9% (13/77) |
T1/T2 |
37,5%/- |
38,5%/38,5% |
T3/T4 |
62,5%/- |
23,1%/- |
N 1 |
12,5% |
23,1% |
Multifokal |
0% |
38,5% |
Diskussion: Die relative Häufung von PTC bei Pat. mit HT bestätigt sich zunehmend in allerdings ausschließlich retrospektiven Studien. Der häufigere Lymphknotenbefall kann durch die vermehrt multifokalen Befunde (38,5%) erklärt sein. Die therapeutischen Konsequenzen solcher Daten müssten in prospektiven Studien untersucht werden [2]; die Umsetzung einer solchen Studie würde sich jedoch eher schwierig gestalten.
Referenzen:
[1] Dailey ME, Lindsay S, Skahen R. AMA Arch Surg. 1955 70(2):291 – 7
[2] Konturek A, Barczyński M, Nowak W, Wierzchowski W. Langenbecks Arch Surg. 2014 399(2):229 – 36.