Z Gastroenterol 2016; 54 - P31
DOI: 10.1055/s-0036-1584009

EUS assistierte Direktpunktion mit CSEMS mit Diathermiespitze (voll gecoverter selbstexpandierender Metallstent, Hot AXIOS TM Stent)

C Illiasch 1, T Pachofszky 1, C Madl 1
  • 1Krankenanstalt Rudolfstiftung, Wien, Austria

Einleitung: Nach Einführung des Hot AXIOS TM Stent (Xlumena Inc, Boston Scientific Company) in Österreich als einziges Direktpunktionssystem berichten wir von den ersten Ergebnissen.

Methoden: Von Jänner 2016 bis März 2016 wurden 4 Patienten mit dem CSEMS behandelt. Die Indikationen waren bei einer inoperablen 76-jährigen Pat. ein Verschlussikterus bei Pankreaskopfkarzinom, bei einem 75-jährigen, sowie einem 49-jährigen männlicher Pat. eine infizierte Pankreaspseudozyste, bei einem 82-jährigen männlichen multimorbiden Pat. ein Gallenblasenempyem bei Cholezystolithiasis. Bei einem Pat. erfolgte nach endosonographischer Feinnadelpunktion die Stentanlage, dreimal die Direktpunktion (4 Hot Axios 15 mm × 10 mm, 1 konventionelles System, WallfleX TM Bilary 10 mal 40 mm). Die Interventionszeit war in allen Fällen verkürzt (Interventionszeit CSEMS-Freisetzung maximal 2 Minuten in allen Fällen vs. 25 Minuten nach Anstich der Zyste bis Stentsetzung – konventionelles System).

Ergebnis: Der CSEMS konnte bei allen Pat. erfolgreich gesetzt werden. Es traten postinterventionell keine Beschwerden auf, Entzündungs-, sowie Cholestaseparameter waren nach 72 Stunden rückläufig. Schwerwiegende Komplikationen traten keine auf. Bei einem Pat. wurde der Stent frühzeitig im Magen freigesetzt, konnte komplikationslos auf das Applikatorgerät wiederaufgefädelt und problemlos freigesetzt werden. Bei einer Pat. wurde vom konventionellen System bei Fehlanlage auf den CSEMS gewechselt. Bisher sind alle Stents in situ. Bei einem Pat. erfolgte am 7. post-interventionellen Tag die Nekrosektomie. Bei einem weiteren Pat. war der Stent am 4. Tag noch nicht maximal entfaltet.

Zusammenfassung: Mit dem CSEMS ergibt sich die Möglichkeit enterale Drainagen ohne Durchleuchtung zu setzen. Die Interventionszeit ist deutlich verkürzt, somit für multimorbide oder inoperable Pat. geeignet, die Komplikationsrate niedrig, die Handhabung einfach. Kostentechnisch entsteht keine wesentliche budgetäre Mehrbelastung (verglichen mit Metallstents). Nach der aktuellen Datenlage sind weitere Beobachtung bzw. Fallkontrollstudien notwendig.