Z Gastroenterol 2016; 54 - P26
DOI: 10.1055/s-0036-1584004

ESD im Ösophagus – Indikationen und Ergebnisse 2012 – 2015

K Eichbichler 1, M Häfner 1
  • 1Krankenhaus St. Elisabeth, Wien, Austria

Einleitung: Die endoskopische Submukosadissektion (ESD) ist in Japan mittlerweile Standard in der kurativen Resektion gastrointestinaler Frühkarzinome, während ihr Einsatz in Europa erst langsam an Popularität gewinnt. Hintergrund hierfür ist die flache Lernkurve, die technische Schwierigkeit und die seltenere Detektion mukosaler Läsionen insbesondere im Ösophagus.

Patienten und Methoden: Im Zeitraum seit 2012 wurden an unserer Abteilung insgesamt 49 ESD (42 Magen, 1 Rektum, 6 Ösophagus) durchgeführt. Im Ösophagus handelte es sich um 2 Frauen und 4 Männer (medianes Alter 64 Jahre). In 5 Fällen erfolgte die Zuweisung aufgrund mukosaler Karzinome, in einem Fall aufgrund eines submukösen Tumors.

Ergebnisse: Es wurden drei Plattenepithelkarzinome (PEC) reseziert, zwei ausgedehnte Barrettkarzinome sowie ein Leiomyom des Ösophagus. Die R0 Resektion gelang in 5 Fällen, bei einem Patienten fand sich ein Plattenepithelkarzinom mit Invasion zumindest des zweiten Drittels der Submukosa sowie eine R1 Resektion in der Tiefe, weswegen der Patient zur Ösophagektomie überwiesen wurde. In einem weiteren Fall eines PEC zeigte sich eine Infiltration von sm1 weswegen zusätzlich eine Strahlentherapie durchgeführt wurde. Im medianem Follow-up von 19 Monaten kam es zu keinen Rezidiven. Perforationen oder post-interventionelle Blutungen traten keine auf, nach einer ausgedehnten zirkumferentiellen ESD bei PEC trat eine Stenose auf, die mittels zweimaliger Bougierung und systemischer Steroidtherapie erfolgreich behandelt wurde.

Diskussion: Auch wenn die ESD im Ösophagus in unserem Kollektiv nur ca. 10% der Eingriffe ausmachen, zeigt sich die Sicherheit und Effizienz der Methode. Eine kurative Resektion gelang in 5 von 6 Fällen, Rezidive zeigten sich im Follow-up keine. Schwere Komplikationen wie Perforation oder relevante Blutungen traten keine auf, eine Stenose konnte endoskopisch beherrscht werden. Im Vergleich zur Chirurgie scheint die ESD daher auch im Westen eine attraktive Methode zur Behandlung von Frühkarzinomen des Ösophagus.