Z Gastroenterol 2016; 54 - P22
DOI: 10.1055/s-0036-1584000

FINAL RESULTS: Endoskopische Interventionen fokaler Läsionen bei Barrett Ösophagus im KH St. Elisabeth. Ergebnisse aus den Jahren 2010 – 2016.

M Seidl 1, M Häfner 1, M Wappl 2
  • 1Krankenhaus St. Elisabeth Wien, Wien, Austria
  • 2Krankenanstalt Rudolfstiftung, Wien, Austria

Einleitung: Von 2010 – 2016 wurden im KH St. Elisabeth 96 Patienten mit fokalen dysplastischen Läsionen/mukosalen Adenokarzinomen bei Barrett Ösophagus (BÖ) mittels endoskopischer Mukosaresektion (EMR) behandelt.

Im folgenden werden die endgültigen Ergebnisse präsentiert.

Methoden: Von 2010 bis Anfang 2016 wurde bei 96 Patienten (66 männlich, 30 weiblich, mittleres Alter 64) mit fokalen Läsionen bei BÖ eine EMR (1x endoskopische Submukosadissektion, ESD) vorgenommen.

Die Zuweisungsdiagnosen basierend auf Vorbiopsien waren: geringgradige Dysplasie (LGIN, n = 24), hochgradige Dysplasie (HGIN, n = 25), mukosales Adenokarzinom (AC, n = 10), Plattenepithelkarzinom (n = 1).

In 36 Fällen führten endoskopisch sichtbare Mukosa-Alterationen zur Intervention.

Bei 68 Patienten wurde der Restbarrett mittels Radiofrequenzablation (RFA) behandelt.

Ergebnisse: In 60 Fällen lag eine bioptisch gesicherte Diagnose vor der Intervention vor.

Die Histologie des Resektats unterschied sich davon in 43%.

Die endgültigen Diagnosen waren: LGIN (n = 33), HGIN (n = 24), AC (n = 18), nicht-dysplastischer BÖ/„indefinite for dysplasia“ (NDB/ID n = 18), keine Barrett-Mukosa (n = 2), Plattenepithelpapillom (n = 1).

61 Läsionen wurden in toto reseziert.

In 5 Fällen mit Hochrisiko-Läsionen wurde eine operative Sanierung empfohlen (2 × fortgeschrittene Invasionstiefe, 2 × Gefäß- bzw. Lymphgefäßinvasion, 1 × ausgedehnte HGIN).

Bei Verdacht auf eine metachrone Läsion wurde in 16 Fällen eine 2. EMR (1 × ESD) vorgenommen. Drei Patienten (2 × AC mit Lymphgefäßinvasion, 1 × BE associated polypoid Dysplasia mit HGIN) wurden in weiterer Folge operiert.

Die restlichen (5 × AC, 1 × HGIN, 6 × NDB/ID, 1 × keine Barrett-Mukosa) wurden in toto reseziert.

Ein Patient verstarb vor der zweiten Intervention.

Bei 39 kleineren intra-interventionellen Blutungen wurde komplikationslos endoskopisch interveniert. Drei Stenosen nach RFA wurden erfolgreich bougiert.

Schlussfolgerungen: Die EMR ist eine etablierte Methode in der Behandlung fokaler dysplastischer Läsionen/Frühkarzinome bei BÖ.

Metachrone Läsionen treten relativ häufig auf. Das Risiko kann mittels Radiofrequenzablation gesenkt werden.

Häufig unterschied sich die endgültigen Diagnose von der initialen Histologie, was den diagnostischen Wert der EMR wiederspiegelt.