Senologie - Zeitschrift für Mammadiagnostik und -therapie 2016; 13 - A133
DOI: 10.1055/s-0036-1583455

Der Proliferationsmarkers Ki-67 und seine prognostische Bedeutung: Retrospektive Analyse von Mammakarzinom-Patientinnen an der Unifrauenklinik Köln

F Thangarajah 1, I Enninga 1, C Lotte 2, L Richter 1, W Malter 2, 3, B Markiefka 4, S Krämer 2, P Mallmann 1, V Kirn 1
  • 1Universitätsklinik Köln, Klinik und Poliklinik für Gynäkologie und Geburtshilfe, Köln, Deutschland
  • 2Universitätsklinik Köln, Brustzentrum der Klinik für Frauenheilkunde und Geburtshilfe der Universitätsklinik Köln, Köln, Deutschland
  • 3Kliniken Essen Mitte, Essen, Deutschland
  • 4Universitätsklinik Köln, Institut für Pathologie, Köln, Deutschland

Zielsetzung: Vor dem Hintergrund der Diskussion um den Proliferationsmarker Ki-67 betrachteten wir dessen Werte in unserem Kölner Kollektiv. Ziel der Studie war das Outcome der Patientinnen in Abhängigkeit der Ki-67 Werte und der damit verbundenen prognostischen Bedeutung.

Material und Methode: Eingeschlossen wurden Patientinnen mit Erstdiagnose eines Mammakarzinoms, die im Brustzentrum der Universitätsklinik Köln zwischen 2004 bis 2013 behandelt wurden. Es erfolgte eine deskriptive Statistik sowie eine Subgruppenanalyse der Kaplan-Meier Kurven für das rezidivfreie Überleben mittels Log-Rank-Korrelation.

Ergebnisse: Der Median (IQR) der Ki-67 Werte betrug 10% (15). Die mediane Nachbeobachtungszeit betrug 39 Monate (range: 3 – 121 Monate).

Die Gruppe mit niedrigen und mittleren Ki-67 Werten zeigte ein besseres rezidivfreies Überleben im Vergleich zu denen mit hohen Werten (p =< 0,001).

Bei den hormonrezeptorpositiven und HER2-negativen Fällen (n= 667) zeigte sich eine Überlegenheit der Gruppe der niedrigen gegenüber der hohen Ki-67 Werte (p = 0,001).

Die Subgruppenanalyse nach St. Gallen 2011 ergab eine Überlegenheit der Gruppe Luminal A gegenüber Luminal B (p = 0,014) und der Gruppe Luminal A gegenüber Luminal B HER2-negativ (p = 0,037). Kein Unterschied zeigte sich zwischen der Luminal B HER2-negativen Gruppe mit (n= 125) oder ohne Chemotherapie (n= 79) (p = 0,801).

In der „basal like“ sowie in der „Her-2-nonluminal“ Gruppe zeigte sich Ki67 nicht als prognostisch relevant.

Schlussfolgerung: In unserem Kollektiv bestätigte sich die prognostische Bedeutung von Ki-67 für das rezidivfreie Überleben, und das unabhängig davon, ob eine Chemotherapie gegeben wurde.