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DOI: 10.1055/s-0036-1583400
Prostata-Stammzellantigen (PSCA) – Expression beim primären Mammakarzinom
Zielsetzung: Evaluiert wurde die klinische Relevanz des Prostata-Stammzellantigens (PSCA), einem gylcosylphosphatidylinositol verankertem Oberflächenprotein, beim primären Mammakarzinom. PSCA ist unter anderem beim Prostatakarzinom als diagnostischer und prognostischer Biomarker sowie als Zielstruktur für immuntherapeutische Ansätze beschrieben. Für das Mammakarzinom liegen bislang nur wenige Daten vor.
Materialien und Methoden: Insgesamt wurden 405 primäre Mammakarzinome des Regionalen Brustzentrums Dresden aus dem Zeitraum 2003 bis 2011 ausgewertet.
Die Untersuchung der PSCA Proteinexpression erfolgte immunhistochemisch an Tissue-Mikro-Arrays mit Paraffin eingebettetem und Formalin-fixiertem Mammakarzinomgewebe. Die statistische Auswertung erfolgte in drei Gruppen: negativ (keine PSCA-positiven Zellen), geringe PSCA-Expression (1 – 9% PSCA-positive Zellen), starke PSCA-Expression (ab 10% PSCA-positive Zellen).
Die statistische Auswertung wurde mit dem Chi-Quadrat-Test bzw. für die Untersuchungen zur prognostischen Relevanz mit der Kaplan-Meier-Analyse (Signifikanzlevel p < 0,05) durchgeführt.
Ergebnisse: Eine PSCA-Proteinexpression wurde bei insgesamt 23% (94/405) der Mammakarzinome gefunden, davon zeigten 16% (66/405) eine schwache und 7% (28/405) eine starke PSCA-Expression.
Die PSCA-Expression korrelierte signifikant mit dem Differenzierungsgrad (p = 0,038) und dem Ki67-Proliferationsindex (p = 0,015) sowie hoch signifikant mit dem HER2/neu Rezeptor Status (p = 0,00003). Es zeigte sich kein Zusammenhang zwischen der PSCA-Expression und Tumorgröße, dem Hormonrezeptorstatus oder histologischem Subtyp.
Zusammenfassung: Die aktuelle Studie zeigt erstmalig eine umfassende Analyse der PSCA-Expression für das primäre Mammakarzinom. Es wurde eine signifikante Korrelation zu anderen prognostisch ungünstigen Parametern wie Ki67 und Grading sowie dem Her2-Status gefunden. PSCA stellt einen interessanten Biomarker dar, der möglicherweise Ansatzpunkt für eine zielgerichtete Behandlung sein könnte und der in größeren Studien evaluiert werden sollte.