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DOI: 10.1055/s-0036-1583394
Prospektive Querschnittstudie zur Teilnahme am Mammografie Screening in Abhängigkeit vom Migrationshintergrund und Bildungsstand
Fragestellung: Im Rahmen einer prospektiven Querschnittstudie in der Region Hannover/Hildesheim wurde der Einfluss des Migrationshintergrundes und Bildungsstandes auf die Teilnahme am Mammografie-Screening-Programm geprüft und mit Daten einheimischer Patientinnen verglichen.
Methodik: Die Datenerhebung erfolgte von 2012 – 2014 an vier zertifizierten Brustzentren anhand einer persönlichen Patientenbefragung und der Patientenakte. Es erfolgte eine Einteilung nach Migranten erster und zweiter Generation und nach Herkunftsland.
Ergebnis: 919/1379 Primärfälle wurden analysiert. Der Anteil der Patienten mit Migrationshintergrund betrug im Studienkollektiv 18%. Migranten erster Generation (n = 93), Migranten zweiter Generation (n = 69), einheimische Kontrollgruppe (n = 757). Es zeigten sich keine signifikanten Unterschiede in Bezug auf Geschlecht, Alter, Tumorstadium, Histologie, Differenzierungsgrad, Ki-67, Her2/neu-Status, Hormonrezeptorstatus. Patienten ohne Bildungsabschluss haben in allen Gruppen zu 100% am Mammografie-Screening teilgenommen. Der Anteil der Nichtteilnehmer lag bei den Akademikerinnen bei 14% (Migranten 1. Generation) und 41% (Einheimische).
Schlussfolgerung: Es fanden sich keine unterschiedlichen Tumoreigenschaften bei Migranten und einheimischen Patientinnen. Die Versorgung war in beiden Gruppen vergleichbar. Die Teilnahmerate am Mammografie Screening nahm in allen Gruppen mit höherem Bildungsabschluss ab. Im Unterschied zu einheimischen Akademikerinnen nahmen deutlich mehr Akademikerinnen mit Migrationshintergrund am Mammografie-Screening teil.