Das Plattenepithelkarzinom der Mamma – zwei peripartale Fälle

Zielsetzung: Plattenepithelkarzinome der Mamma gehören nach der WHO-Klassifikation (2012) zu den metaplastischen Karzinomen. Nur 0,2 – 5% aller Mammakarzinome sind metaplastisch. Aufgrund der geringen Fallzahlen gibt es keine einheitlichen Handlungsempfehlungen für eine adjuvante Therapie bei dieser Entität.

Fälle: 1. Fall: 36-jährige Patientin 6 Monate nach Partus mit Erstdiagnose Plattenepithelkarzinom der linken Mamma (Juni 2015). Tumorformel: pT2, pN0 (0/3 sn), L1, V0, G2, R0 (triple-negativ, Ki67 70%), M0. Die Empfehlung zu einer Chemotherapie mit 6 Zyklen Carboplatin + Taxol lehnt die Patientin ab, ebenso die Gentestung im Rahmen der Tumorrisikosprechstunde. Nach Radiatio ist die Patientin bisher Rezidiv-frei.

2. Fall: 33-jährige Patientin in der Schwangerschaft Erstdiagnose Plattenepithelkarzinom der rechten Mamma (September 2009). Tumorformel: pT3, pN1a (1/13), L0, V0, G3, R0 (triple-negativ), M0. Dezember 2009 Thoraxwandrezidiv. Oktober 2010 pulmonale und hepatische Metastasierung. März 2011 ossäre Metastasierung. September 2011 Exitus letalis.

Ergebnisse: In beiden Fällen wurde peripartal ein Plattenepithelkarzinom der Mamma diagnostiziert. Eine Häufung in oder um die Schwangerschaft ist in der Literatur nicht beschrieben. Das mittlere Erkrankungsalter wird in der Literatur auf das 51. Lebensjahr beziffert. Es finden sich gehäuft triple-negative Tumoren (> 90%) und gehäuft hohe initiale Tumorstadien. Die Ansprechrate auf eine adjuvante Chemotherapie, das krankheitsfreie Überleben sowie das Gesamtüberleben ist schlechter als bei anderen triple-negativen Mammakarzinomen. Die schlechteste Prognose hat das Plattenepithelkarzinom der Mamma mit Fernmetastasen.

Zusammenfassung: Aus aktueller Datenlage lässt sich keine einheitliche Handlungsempfehlung hinsichtlich einer adjuvanten Therapie beim Plattenepithelkarzinom der Mamma ableiten. Weitere Daten unter Einschluss von adjuvant therapierten Patientinnen sind erforderlich.