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DOI: 10.1055/s-0036-1583381
Die SIEV als Rettungsanker bei thrombosierten freien DIEP-Lappenplastiken zur autologen Brustrekonstruktion
Einleitung: Trotz hoher Erfolgsraten bei der Brustrekonstruktion mit freier DIEP-Lappenplastik ist eine der häufigsten Risiken der Lappenverlust aufgrund venöser Stauung und Thrombose. Auch bei frühzeitiger Revision ist die Gefahr des Lappenuntergangs hoch, da Thrombektomien im Kapillargebiet nicht möglich sind.
Werden intraoperativ die SIEV-Gefäße (V. epigastrica inferior superficialis) präpariert, können diese innerhalb der ersten Stunden nach Lappenanschluss zur venösen Drainage der DIEP-Lappenplastik verwendet werden.
Methodik: Wir untersuchten 20 DIEP-Lappenplastiken zur autologen Brustrekonstruktion mit venösen Komplikationen. Dabei zeigte sich bei 15 Lappenplastiken eine venöse Stauung und bei 5 Lappenplastiken eine venöse Thrombose. In allen Fällen wurden im Primäreingriff die SIEV Gefäße präpariert und konnten im Revisionseingriff bei venös gestauter Lappenplastik an Umgebungsvenen anastomisiert werden.
Ergebnisse: In allen 5 Fällen konnte durch die anastomisierten SIEV-Gefäße eine suffiziente venöse Drainage erreicht werden. Bei 4 Fällen heilte die Lappenplastik komplikationslos ein. In einem Fall kam es trotzdem zum Lappenverlust. Alle revidierten DIEP-Lappenplastiken zeigten im Vergleich zu nicht revisionsbedürftigen Lappenplastiken eine härtere Lappenkonsistenz auf.
Schlussfolgerung: Wir empfehlen die routinemäßige Präparation der SIEV Gefäße, um bei venösen Komplikationen die Verfügbarkeit einer sicheren und schnellen Lösungsmöglichkeit zu gewährleisten. Dabei kann durch die anastomisierte (kontralaterale) SIEV ein suffizienter venöser Abfluss erreicht werden.