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DOI: 10.1055/s-0036-1583375
Haben Patientinnen mit einer Nachresektion nach BET das gleiche Risiko eines lokoregionären Rezidivs wie Patientinnen mit einzeitiger kompletter Tumorentfernung?
Zielsetzung: Beim Mammakarzinom wird nach brusterhaltender Therapie mit positiven/unklaren Schnitträndern eine Nachresektion empfohlen. Verglichen wurde das Risiko eines lokoregionären Rezidivs zwischen Patientinnen mit einer Nachresektion aufgrund einer R1/RX-Situation und Patientinnen mit einzeitiger kompletter Tumorentfernung. Weiterhin wurde der Einfluss von residualem Tumor im Nachresektat auf die lokoregionäre Rezidivrate untersucht.
Material und Methoden: In einer großen, prospektiv nachverfolgten monozentrischen Kohorte wurden Patientinnen mit primär, nicht-metastasiertem Mammakarzinom, die im Zeitraum vom 01.01.2003 bis 31.12.2011 brusterhaltend operiert wurden, identifiziert und in die Studie eingeschlossen.
Ergebnisse: Insgesamt erfüllten 2657 Patientinnen die Einschlusskriterien. Bei einem medianen Follow-up von 52 Monaten wurden 67 (2,5%) Lokalrezidive (LR) beobachtet. Eine Nachresektion erfolgte bei 486 Patientinnen (18,3%). Die 5-Jahres LR-freie Überlebensrate betrug 94,5% in der Gruppe mit Nachresektion und 98,0% in der Gruppe mit einzeitiger Operation (p < 0,001). In der multivariablen Cox-Regression unter Einschluss unterschiedlicher Co-Variablen zeigte sich statistisch belastbar ein zweifach erhöhtes Risiko für ein lokoregionäres Rezidiv bei Patientinnen mit einer Nachresektion. Residualer Tumor im Nachresektat hatte keinen Einfluss auf die LR-Rate (HR 1,1, p = 0,779)
Zusammenfassung: Diese Studie betont die Bedeutung der einzeitigen kompletten Tumorresektion. Eine minuziöse präoperative Planung, die multidisziplinäre Therapieentscheidung und zusätzliche intraoperative Techniken (z.B. Ultraschall, Präparateradiografie, und/oder cavity shaved margins) sollten routinemäßig eingesetzt werden, um die Nachresektionsrate zu reduzieren.