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DOI: 10.1055/s-0036-1583374
Wie viele Jahre gehen Frauen nach Brustkrebstherapie zu radiologischen Nachsorgeuntersuchungen in die Praxis? Nachsorgedauer und Auftreten von Rezidiven
Die Frage war, wie viele Jahre Frauen nach der Diagnose und Therapie einer Brustkrebserkankung zu radiologischen Nachsorgeuntersuchungen gehen. Außerdem wurde die Zahl der entdeckten Rezidive mit der statistisch zu erwartenden verglichen.
Ein Jahr lang wurden alle konsekutiven Mammacarcinom-Patientinnen erfasst. Notiert wurde die Anzahl der Jahre zwischen der Diagnosestellung und der erfolgten Nachsorgeuntersuchung. Auch der Zeitpunkt eines Rezidivs wurde dokumentiert. Besonders erfasst wurden die während des Studienjahres entdeckten Zweiterkrankungen.
Vom 24.7.2014 bis 23.7.2015 besuchten 772 Patientinnen unsere Praxis zu einer radiologischen Nachsorgeuntersuchung. Davon kamen 487 Frauen (63%) in den ersten 10 Jahren nach Diagnosestellung, 221 (29%) in den ersten fünf und 266 (35%) in den zweiten fünf Jahren. Danach nahm die Zahl deutlich ab. 11 bis 15 Jahre nach Diagnosestellung kamen noch 156 (19%) der Frauen und 90 (12%) nach 16 bis 20 Jahren. Nach mehr als 20 Jahren kamen kaum noch Patientinnen zur Nachsorgeuntersuchung: 22 (3%) nach 21 bis 25 Jahren, 10 (1%) nach 26 bis 30 Jahren. Bei einer Patientin lag die Operation 44 Jahre zurück.
Bei 60 unserer Patientinnen (8%) waren Rezidive oder Zweitcarcinome aufgetreten, davon 9 (1%) im Studienzeitraum. 41 der Zweiterkrankungen (69%) wurden in den ersten 10 Jahren diagnostiziert.
Nach zehn Jahren nimmt die Inanspruchnahme der radiologischen Nachsorgeuntersuchungen deutlich ab. Die Frauen sollten stärker motiviert werden, länger zu den Untersuchungen zu gehen, da viele Zweitcarcinome ja erst später auftreten. Sicher auch altersbedingt kommen länger als zwanzig Jahre nur noch wenige Frauen.
Die Detektionsrate der Rezidive im Studienjahr entsprach etwa der Erwartungswahrscheinlichkeit.