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DOI: 10.1055/s-0036-1583358
Nipple-sparing Mastektomie bei multizentrischer Psuedoangiomatöser Stromahyperplasie (PASH) als kurative Therapie bei schnell fortschreitender Brusthypertrophie – zwei Fallberichte
Fragestellung: Wir beschreiben zwei Fälle einer beidseitigen schnell progredienten Brusthyperplasie verursacht durch eine Pseudoangiomatöse Stromahyperplasie (PASH).
Die PASH ist bekannt als gutartige, lokalisierte und nicht progressive Brustveränderung und stellt meistens einen histologischen Zufallsbefund dar. Trotz des gutartigen Ursprungs wurde die multizentrische PASH in Assoziation mit progredienter Makromastie beschrieben. Konservative Hormontherapien mit z.B. Tamoxifen zeigten bislang nur relative Therapieerfolge, während die radikale Mastektomie als vielversprechendster Therapieansatz beschrieben wird.
Methoden: Wir beschreiben zwei, eine 13- und eine 25-jährige, Patientin die eine Makromastie mit ausgedehntem kutanem Ödem in weniger als einem Jahr entwickelten. Die Diagnose der PASH wurde mittels MRT-Untersuchung, Stanz- und Punchbiopsie gestellt. Aufgrund des untypisch jungen Alters der Patientinnen kam eine Hormontherapie nicht in Frage. Eine lokale Exzision war wegen der Multizentrizität der Erkrankung nicht möglich.
Ergebnis: In beiden Fällen wurde eine bilaterale Nipple-sparing Mastektomie und Sofortrekonstruktion mit supectoraler Implantateinlage durchgeführt. Im ersten Fall wurden, mittels PlasmaBlade, 1680 g Gewebe rechts und 980 g links entfernt, im zweiten 4530 g rechts und 5375 g links. In beiden Fällen erforderte die Brustgröße eine freie Transplantation des Mamilla-Areola-Komplexes. Die Operationen wurden erfolgreich und komplikationslos durchgeführt, abgesehen von einem erhöhten Blutverlust der 13-jährigen Patientin. In diesem Fall wurde ein Erythrozytenkonzentrat transfundiert.
Schlussfolgerung: Die Nipple-sparing Mastektomie ist ein erfolgsversprechender Therapie-Ansatz bei progredienter multizentrischer PASH. In unseren Fällen werden regelmäßige postoperative Kontrollen die langfristigen Therapieerfolge der ablativen Verfahren zeigen.