Senologie - Zeitschrift für Mammadiagnostik und -therapie 2016; 13 - A28
DOI: 10.1055/s-0036-1583349

Expression von Prostata-Spezifischem Membran-Antigen (PSMA) bei Mammakarzinom und Mammakarzinommetastasen

L Gabriel 1, M Kasoha 1, RM Bohle 2, EF Solomayer 1, I Juhasz-Böss 1
  • 1Universitätsklinikum des Saarlandes, Gynäkologie und Geburtshilfe, Homburg, Deutschland
  • 2Universitätsklinikum des Saarlandes, Pathologie, Homburg, Deutschland

Hintergrund: Das Prostata-spezifische Membran-Antigen (PSMA) ist ein Typ-II-Transmembran-Glykoprotein mit aktiver Folat-Hydrolase und Neurocarboxypeptidase. PSMA wird sowohl bei Prostatakarzinom sowie bei benignen Erkrankungen der Prostata exprimiert. Desweiteren konnte PSMA auch bei anderen soliden Tumoren, wie z.B. dem Mammakarzinom, nachgewiesen werden. PSMA scheint im Rahmen der Angiogenese von soliden Tumoren eine Rolle zu spielen. Die Behandlung solider Tumoren mit Angiogenesehemmern ist bereits eine gut etablierte Therapieoption. Ziel der vorliegenden Studie war es, die Expression von PSMA bei Brustkrebspatientinnen mit und ohne Fernmetastasierung sowohl im Primärtumor als auch in Metastasen nachzuweisen.

Material und Methoden: Bis zu diesem Zeitpunkt wurden 30 Patientinnen, die sich einer operativen Therapie ihrer Brustkrebserkrankung unterzogen, in die Studie eingeschlossen. 20 Patientinnen waren metastasenfrei, 10 Patientinnen wiesen eine Fernmetastasierung auf. Von jeder Patientin erhielt das Institut für Allgemeine und Spezielle Pathologie repräsentatives Tumormaterial in Form von foramlin-fixierten Paraffinblöcken. Spezielle immunhistochemische Färbungen für PSMA und CD31 wurden an jedem Tumorblock durchgeführt.

Ergebnis: PSMA konnte in den Tumorzellen selbst sowie in den tumorassoziierten Gefäßneubildungen nachgewiesen werden. Patientinnen mit Lymphknotenmetastasen und Fernmetastasen hatten erhöhte PSMA-Werte. Die Expression von PSMA war in den Fernmetastasen selbst am höchsten. PSMA scheint in der Pathogenese von Brustkrebs und der Metastasenentwicklung möglicherweise involviert zu sein. Somit könnte PSMA sowohl in der Diagnostik als auch in der zielgerichteten Therapie eine Rolle spielen.