Senologie - Zeitschrift für Mammadiagnostik und -therapie 2016; 13 - A22
DOI: 10.1055/s-0036-1583342

Pertuzumab in der klinischen Anwendung an einem großen universitärem gynäko-onkologischem Zentrum

T Engler 1, L Rava 1, M Weiss 1, K Wißlicen 1, CB Walter 1, M Hahn 1, FA Taran 1, D Wallwiener 1, EM Grischke 1, SY Brucker 1, AD Hartkopf 1
  • 1Unifrauenklinik Tübingen, Tübingen, Deutschland

Diese Datenanalyse untersucht die Therapie und Anwendung mit Pertuzumab an einem großen gynäko-onkologischem Zentrum in Deutschland. Pertuzumab ist ein monoklonaler Antikörper, welcher zur Behandlung von HER2neu positiven metastasiertem oder lokal rezedivierendem Mammakarzinomen in Kombination mit einem Taxan und Trastuzumab zugelassen ist.

In dieser retrospektiven Datenanalyse wurden Patientinnen, welche eine Therapie mit Pertuzumab zwischen 2010 und 2016 an der Universitätsfrauenklinik Tübingen erhielten, eingeschlossen.

Es wurden 30 Patientinnen eingeschlossen, welche im Mittel 56 Jahre alt waren (24 – 83 Jahre). Das Kollektiv setzte sich vorwiegend aus Patientinnen mit Hormonrezeptor positivem (59%) invasiv duktalen Mammakarzinomen zusammen (93%). 70 Prozent der Patientinnen erhielten gleichzeitig eine Therapie mit einem Taxan. Die Patienntinnen waren überwiegend viszeral (90%) oder auch ossär (53%) metastasiert. Die Verträglichkeit war insgesamt gut, insbesondere zeigten sich keine kardialen Nebenwirkungen. Bei 19 Patientinnen dauert die Therapie noch an. Die mediane Anzahl der Zyklen lag bei 11. Das Progressionsfreie Überleben lag im Median bei 12 Monaten. Unter Therapie konnte bei einer Patientin eine komplette Remission erzielt werden, bei 19 Patientinnen als best response eine Partialremission. 2 Patientinnen lehnten die weitere Therapie ab.

Diese retrospektive Datenanalyse zeigt, dass Pertuzumab mit einem progressionsfreiem Überleben von im Median 12 Monaten nicht nur als eine wichtige Option in der Therapie des HER2 positivem metastasiertem Mammakarzinom anzusehen ist sondern sich auch durch gute Verträglichkeit bei gutem Sicherheitsprofil auszeichnet. Die Ergebnisse der CLEOPATRA Studie werden somit im klinischen Alltag bestätigt.