Senologie - Zeitschrift für Mammadiagnostik und -therapie 2016; 13 - A21
DOI: 10.1055/s-0036-1583341

Ultraschall der Axilla (AUS) kann Sentinel Node Biopsie (SNB) ersetzen

A Düran 1
  • 1Vivantes Humboldt Krankenhaus, Frauenklinik, Berlin, Deutschland

In der preoperativen Kontrolle klinisch- und sonografisch suspekter axillärer Lymphknoten hat die Sonografie (AUS) als sensitives Tool, einen wichtigen Stellenwert. Die von verschiedenen Autoren beschriebenen Kriterien zur LN-Cortex-Messung können u.a. die Falsch-Negativ-Rate (FN) vor- und nach Neoadjuvanter Chemotherapie reduzieren.

Im Rahmen einer prospektiven Studie wurden bei 190 Mammakarzinompatienten (Tis-T4) die SLNB mit Patentblau+/- 99Tc-Nanocoll durchgeführt und die Axilla nach sonografisch reaktiven LN mit Siemens 7.5 MHz Linearschallkopf untersucht. Bei allen Patienten wurde der SLN durch die Standardmethode SLNB und durch Ultraschall in der Axilla dargestellt lokalisiert.

Die Detektionsrate für tumorfreie SLN(-) war mit der Standardmethode nur geringfügig höher. Mit einem zunehmenden metastatischen Befall des SLN(+) ist die SUN-Methode der Standardmethode überlegen (99,1%). Die Falsch-Negativ-Rate konnte von 10,7% auf 1,3% reduziert werden.

Die AUS-Methode ist bei tumorfreien SLN(-) mit dem „lymphatic mapping“ vergleichbar. Im Fall einer Sentinel-Metastase SLN(+) ist SUN in Sensitivität und Spezifität der Standardmethode überlegen. Die Falsch-Negative-Rate lässt sich durch diese Methode effektiv reduzieren. Die systematische Axillasonografie erweist sich damit nicht nur in der SLN-Lokalisation als effektiv, sondern bietet im Rahmen der SLNB als bildgebendes Verfahren eine ausgezeichnete Qualitätskontrolle.