Senologie - Zeitschrift für Mammadiagnostik und -therapie 2016; 13 - A17
DOI: 10.1055/s-0036-1583337

Hintergrundanreicherung in der MR-Mammografie: Was verursacht BPE?

Y Chao 1, A Kaiser 2, J Knaudt 3, Y Gu 1, W Peng 4, S Schönberg 3, C Kaiser 5
  • 1Fudan University Cancer Center, Department of Oncology, Shanghai Medical College, Shanghai, China
  • 2Universität Mannheim, Soziologie, Mannheim, Deutschland
  • 3Universität Mannheim, IKRN, Mannheim, Deutschland
  • 4Fudan University Cancer Center, Shanghai, China
  • 5Universität Mannheim, Mannheim, Deutschland

Fragestellung: Identifikation von Hintergrundanreicherung (BPE) verursachenden Faktoren in einem Hoch-Risiko-Kollektiv.

Methodik: 146 Patientinnen mit mindestens 1 MR-Mammografie wurden retrospektiv untersucht (50 BRACA-Patientinnen; 41 Patientinnen mit erhöhtem Lebenszeitrisiko; 55 non-Hochrisikopatientinnen bei MR-mammografie als "Problem-Solver").

Von den 91 Hochrisikopatientinnen wurde bei 11 Pat ein CA gefunden, 30 Pat hatten vor der Untersuchung eine unilaterale Mastektomie bei Z.n. Mammakarzinom erhalten. 50 Patientinnen dienten als Hochrisiko-Kontrollgruppe ohne Karzinombefunde.

2 erfahrene Radiologen bewerteten unabhängig von einander das Maß an BPE und der Fett-Drüsen-Ratio (FGT) nach MR-BIRADS Kriterien. Patientenbewegung während der Untersuchung als potentieller Einflussfaktor auf BPE wurde ebenfalls analysiert. Durch eine lineare Regressionsrechnung wurde die Korrelation zwischen BPE und multiplen Faktoren, wie FGT, Alter, Einfluss der Menopause, Hochrisikostatus, Z.n. Karzinom, sowie Bewegung in gegenseitiger Abhängigkeit ermittelt.

Ergebnisse: BPE korrelierte positiv mit FGT (p < 0,001) und negativ mit dem menopausalen Statuts (p < 0,01). Karzinomträgerinnen zeigten keinen signifikant alteriertes BPE (p > 0,05). Ein Hochrisikostatus beeinflusste das BPE (p < 0,05). Auf Patientenbewegung während der Untersuchung hin korrigiert, wurde der Zusammenhang mit dem Hochrisikostatus insignifikant (p > 0,05). Darüberhinaus zeigte sich ein hochgradig signifikanter Zusammenhang zwischen Patientenbewegung und BPE (p < 0,05).

Schlussfolgerung: BPE wurde in unserer Studie von FGT und dadurch rückschlüssig dem Alter beeinflusst. Einen Krebszusammenhang konnten wir nicht bestätigen. Ein Hochrisikostatus hat nach Korrektur auf Patientenbewegung keinen Einfluss auf BPE.

Patientenbewegung – und damit eine „technische Voraussetzung“ – hat einen hochgradig signifikanten Einfluss auf BPE. Somit sollten sowohl technische Voraussetzungen, als auch patienten-physiologische Faktoren (z.B. Blutdruck) in zukünftigen Studien auf ihren Einfluss auf BPE untersucht werden.