Geburtshilfe Frauenheilkd 2016; 76 - A14
DOI: 10.1055/s-0036-1582180

Die Bestimmung von sCD40L und CXCL-1 im Serum von Endometriosepatientinnen eignet sich nicht als Biomarkertest für Endometriose

P Pateisky 1, D Pils 1, L Kuessel 1, L Szabo 1, K Walch 1, R Obwegeser 1, R Wenzl 1, I Yotova 1
  • 1Medizinische Universität Wien – Universitätsklinik für Gynäkologie und Geburtshilfe

Fragestellung: Endometriose ist eine gutartige Erkrankung und weist Charakteristika einer chronischen Inflammation auf. Wir untersuchten die Unterschiede in der Serumkonzentration von sCD40Ligand und CXCL-1 zwischen Patientinnen mit Endometriose und einer Kontrollgruppe. Das Ziel war es einerseits allfällige Unterschiede zu erkennen und andererseits den möglichen Nutzen dieser beiden Proteine als nicht-invasive Biomarker zu überprüfen. Methodik: In der prospektiven Kohortenstudie wurden zwischen Dezember 2010 und April 2012 insgesamt 60 Frauen einschlossen und in zwei Gruppen aufgeteilt: 31 Endometriosepatientinnen und 29 Kontrollpatientinnen. Bei allen Patientinnen wurde eine Laparoskopie durchgeführt, die Indikation ergab sich aus folgenden Gründen: V.a. Endometriose, Dysmenorrhoe, ovarielle Zysten, Chronic Pelvic Pain, Unfruchtbarkeitsabklärung. Die Serumkonzentrationen von sCD40L und CXCL-1 wurden präoperativ bestimmt und mittels ELISA ermittelt. Unterschiede zwischen den Gruppen wurden mittels Mann-Whitney-Hugh-Test und Kruskal-Wallis-Test statistisch ausgewertet. Ergebnisse: Insgesamt, zeigten sich keine signifikanten Unterschiede in den Serumkonzentrationen von sCD40L und CXCL-1 (log10-Werte) zwischen Endometriosepatientinnen und der Kontrollgruppe (P = 0,223 und P = 0,78). Interessanterweise, war der BMI (Body Mass Index) zwischen Endometriosepatientinnen und der Kontrollgruppe signifikant unterschiedlich mit einem niedrigeren BMI bei der Endometriosegruppe (P = 0,002). Zusätzlich zeigte sich ein Trend in Richtung leicht niedrigeren Werten von sCD40L bei Endometriosepatientinnen im Vergleich zu den Kontrollen, welcher am stärksten in der Subgruppe der tief infiltrierenden Endometriose ausgeprägt war (P = 0,059). Schlussfolgerung: Wir konnten keine signifikanten Unterschiede in den Serumkonzentrationen von sCD40L und CXCL-1 zwischen Endometriosepatientinnen und einer Kontrollgruppe detektieren. Es zeigte sich jedoch ein Trend in Richtung erniedrigter Werte von sCD40Ligand bei Endometriosepatientinnen. Dieser war am ausgeprägtesten in der Gruppe der Patientinnen mit tief infiltrierender Endometriose. Somit sollten diese Resultate in einer größeren Studienkohorte überprüft werden.