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DOI: 10.1055/s-0036-1582171

Angst und Depression bei Patientinnen mit Dysmenorrhoe-Daten aus einer fMRT-Studie

B Böttcher 1, C Siedentopf 1, S Kurz 1, D Riedl 1, ER Gizewski 1, L Wildt 1
  • 1Universitätsklinik für Endokrinologie und Reproduktionsmedizin, Medizinische Universtität Innsbruck

Fragestellung: Angst sowie Depression sind bei Patientinnen mit chronischen Schmerzerkrankungen gehäuft vorzufinden und haben negative Effekte auf Krankheitsverlauf und Behandlung. In dieser MRT-Studie sollten die Unterschiede in der zentralnervösen Verarbeitung von viszeralen Schmerzreizen bei Frauen mit Dysmenorrhoe und gesunden Probandinnen und zudem die Ausprägung von Angst und Depression in diesem Kollektiv untersucht werden. Methodik: Viszerale Schmerzreize wurden in Form rektaler Distensionen gesetzt. Die zentralnervöse Verarbeitung dieser Reize wurde anhand fMRT untersucht. Die subjektive Schmerzwahrnehmung wurde mittels visueller Analogskalen erfasst und Unterschiede in Angst- und Depressionscores sowie in der Lebensqualität anhand vier validierter Fragebögen, dem „Hospital Anxiety and Depression Scale“, dem „State-Trait Anxiety Inventory“, dem „West Haven-Yale Multidimensional Pain Inventory“ und dem „Fragebogen zum Gesundheitszustand“ mit 12 Items (SF-12), ermittelt. Prolaktin- und Cortisolkonzentrationen im Blut wurden vor und nach Verabreichung der Schmerzreize gemessen. 46 Frauen (n1 = 24 Patientinnen mit Dysmenorrhoe und n2 = 22 gesunde Probandinnen) nahmen an der Studie teil. Ergebnisse: Es zeigten sich keine signifikanten Unterschiede in Angst- und Depressionsscores und der gesundheitsbezogenen Lebensqualität zwischen Frauen mit Dysmenorrhoe und gesunden Probandinnen. Es kam zu einer signifikanten Abnahme in der Cortisolkonzentration bei Probandinnen im Verlauf der Untersuchung und zu keiner signifikanten Änderung in der Zustandsangst oder der Prolaktinkonzentration vor und nach verabreichten Schmerzreizen. Schlussfolgerung: Es zeigten sich keine Assoziationen zwischen Dysmenorrhoe und erhöhten Angst- und Depressionsscores sowie einer reduzierten Lebensqualität. Möglicherweise hat der chronisch zyklisch auftretene Schmerz geringere Auswirkungen auf psychologische Parameter der Patientinnen als ein chronisch kontinuierlicher Schmerz.