Rofo 2016; 188 - WISS316_6
DOI: 10.1055/s-0036-1581816

Bronchialarterienembolisation mit Ethylen-Vinylalkohol-Copolymer zur Behandlung akuter Hämoptysen

I Ayx 1, R Müller-Wille 2, W Wohlgemuth 2, C Stroszczynski 2, N Zorger 1
  • 1Barmherzige Brüder Regensburg, Institut für Radiologie, Neuroradiologie und Nuklearmedizin, Regensburg
  • 2Universitätsklinikum Regensburg, Institut für Röntgendiagnostik, Regensburg

Zielsetzung:

Ziel dieser Studie ist es, den technischen und klinischen Erfolg der Bronchialarterienembolisation (BAE) mittels des Flüssigembolisat Ethylen-Vinylalkohol-Copolymer bei Patienten mit akuten Hämoptysen zu evaluieren.

Material und Methodik:

34 symptomatische Patienten (24 Männer, 10 Frauen, Durchschnittsalter 58 Jahre), die eine Bronchialarterienembolisation mit dem Flüssigembolisat erhalten haben, wurden retrospektiv erfasst. Gründe für die akuten Hämoptysen waren Lungenkarzinom (44,1%), Lungenmetastasen (8,8%), Bronchiektasien (20,6%), arteriovenöse Malformationen (5,9%), Tuberkulose (5,9%), Marcumarüberdosierung (5,9%), Aspergillom (2,9%), akutes Lungenversagen (2,9%) und Vernarbung nach Trauma (2,9%). Retrospektiv wurde der technische und klinische Erfolg der BAE ermittelt.

Ergebnisse:

In 94,1% war die Embolisation technisch erfolgreich, in zwei Fällen okkludierte das Flüssigembolisat im Katheter. Als periinterventionelle Komplikationen traten Kopfschmerzen, Fieber und akutes Nierenversagen in jeweils einem Fall auf. Der unmittelbare klinische Erfolg betrug 94,1%, bei zwei Patienten (5,9%) kam es zu einem erneuten Auftreten der Hämoptysen direkt im Anschluss an die Intervention. Während des Beobachtungszeitraums (im Durchschnitt 8,8 Monate) zeigten fünf Patienten erneute relevante Hämoptysen (14,7%). Von diesen fünf Patienten starben vier Patienten an den Folgen der Hämopytsen (11,8%).

Schlussfolgerungen:

Insgesamt ist der Gebrauch des Flüssigembolisats Ethylen Vinylalkohol Copolymer für die BAE bei Patienten mit akuten Hämoptysen ein sicheres, technisch erfolgreiches Verfahren mit gutem klinischen Ergebnis und nur einer geringen Rezidivrate.