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DOI: 10.1055/s-0036-1581809
COPD: Was muss der Radiologe wissen?
Kurzfassung:
Die COPD ist als spirometrisch nachgewiesene Atemwegsobstruktion definiert und umfasst das histologische definierte Emphysem, die chronische Bronchitis und die Obstruktion der kleinen Atemwege. Der Schweregrad der Atemwegobstruktion wird in vier Kategorien (GOLD-Stadien) eingeteilt. Patienten der gleichen Kategorie zeigen häufig einen unterschiedlichen klinischen Verlauf, der differenzierte Therapien erfordert. Die CT kann eine wichtige Rolle bei der Charakterisierung (Phänotypisierung) der COPD übernehmen. In der CT zeigt das zentrilobuläre Emphysem vier Schweregrade: gering und oberlappenbetont, mäßig in allen Lungenabschnitten, fortgeschritten konfluierend in allen Lungenabschnitten ohne offensichtliche Überblähung der Lobuli und ohne Zerstörung der Gerüstarchitektur. In der stärksten Ausprägung findet sich dann die Zerstörung der Lobuli mit Überblähung und Verlust des Lungengerüsts. Der Begriff panlobuläres Emphysem soll nur für Patienten mit Alpha-1-Antitrypsin-Mangel verwendet werden. Das paraseptale Emphysem ist subpleural und oberlappenbetont lokalisiert und wird in ein leichtes und ein fortgeschrittenes Stadium unterteilt. Die subjektive Beurteilung des Ausmaßes ist ebenso schwierig und sollte zunehmend durch eine software-basierte densitometrische Messung abgelöst werden. Für die Planung interventioneller Therapien ist die quantitative Verteilung des Emphysems mit der Bevorzugung eines Lappens und die Intaktheit der Lappenspalten von großer Bedeutung. Entzündungsprozesse in den kleinen Atemwegen sind die wesentliche Ursache für die Obstruktion. Die CT zeigt typischerweise zentrilobuläre Noduli, Mosaik-Muster und Air trapping. Häufig bestehen gleichzeitig auch Entzündungen der großen Atemwege mit Wandverdickung und Bronchusdilatation, die mit den Symptomen der chronischen Bronchitis einhergehen. Der Atemwegs-Typ kommt insbesondere bei niedrigeren GOLD-Stadien vor.
Lernziele:
Definition der COPD und des Emphysems CT-basierte Phänotypisierung CT zur Therapieplanung