Rofo 2016; 188 - RK306_2
DOI: 10.1055/s-0036-1581736

Neuropsychologie und strukturelle Bildgebung in der Demenzdiagnostik

K Schmidtke 1
  • 1Rehaklinik Klausenbach, Klausenbach

Kurzfassung:

Demenzen werden in erster Linie klinisch diagnostiziert. Neurochemische Parameter und Amyloid-PET können eine Alzheimerkrankheit bestätigen, ihre differenzialdiagnostische Aussagekraft bleibt aber eingeschränkt. Wesentlich sind die strukturelle Bildgebung und die neuropsychologische Diagnostik, die gemeinsam die meisten Erkrankungen aufklären können. Das MRT zeigt u.a. entzündliche und neoplastische Veränderungen sehr deutlich, das CCT genügt jedoch in vielen Fällen für die Beurteilung von Atrophie und vaskulären Läsionen des Gehirns in Bezug auf Ausmaß, Lokalisation und Symmetrie. Viele Faktoren erschweren die Beurteilung, wie z.B. Begleiterkrankungen, Anlagevarianten oder Vorschädigung, z.B. durch Alkoholabusus. Die Atrophie bei degenerativen Demenzerkrankungen ist hochgradig variabel, auch in Abhängigkeit vom Krankheitsstadium, gibt aber wichtige diagnostische Hinweise. Wesentlich ist die Abgrenzung von der normalen Hirnalterung. Die neuropsychologische Untersuchung prüft geistige „Werkzeugleistungen“ und liefert, zusammen mit der Anamnese und Verhaltensbeobachtung, ein Profil kognitiver Defizite. Grundlage der Auswertung ist die modulare Organisation kognitiver Leistungen und die Einteilung von Demenzerkrankungen mit posteriorem, frontalem und subcorticalem Läsionsschwerpunkt. Verunklarende Faktoren sind u.a. Vorschädigungen, Mehrfacherkrankungen und unterschiedliche Ausgangsbegabung.

Lernziele:

1. Profile kognitiver Störungen bei Demenzerkrankungen
2. Kognitive Atrophiemuster bei Demenzerkrankungen