Rofo 2016; 188 - RK208_4
DOI: 10.1055/s-0036-1581687

Sieht aus wie ein Tumor und ist es doch nicht! Falldiskussion

A Baur-Melnyk 1
  • 1LMU München, Institut für klinische Radiologie, München

Kurzfassung:

Verschiedene Veränderungen des Knochenmarks können Metastasen oder primär bösartige Knochentumoren imitieren. Hämatopoeseinseln können sowohl in Fettmark (oft peripher im Femur) aber auch im roten Knochenmark auftreten. Sie sind rundlich konfiguriert und imitieren vom MR Erscheinungsbild sklerotische Metastasen. Knochenmarködeme können in der MRT rundlich konfiguriert sein und daher auch Metastasen oder primäre Knochentumoren imitieren. Dies ist der Fall bei Frakturen, bei Enthesitis, bei DISH und bei spontanen osteoporotischen Wirbelkörperfrakturen. Es müssen auch eine Reihe von gutartigen Tumoren in Betracht gezogen werden. Sklerotische Metastasen werden imitiert durch Enostome, fibröse Dysplasie mit Milchglastextur und dem Syndromkomplex SAPHO/CRMO. Osteolytische Metastasen können Ödemen jeglicher Art, dem atypisches Hämangiom, dem benignen notochordalen Tumor (BNCT) und entzündliche Veränderungen ähneln. Im Vortrag sollen 4 Fälle mit Differenzialdiagnostik vorgestellt werden, die primär fehlinterpretiert wurden.

Lernziele:

– Erkennen des typischen Signalverhaltens von Metastasen
– Erkennen von verschiedenen benignen Differenzialdiagnosen von Metastasen und Tumoren
– Erlernen einer bildgebenden Strategie zur Differenzialdiagnostik