Rofo 2016; 188 - WISS203_6
DOI: 10.1055/s-0036-1581679

Vergleich von Diffusionsbildgebung und fettgesättigten protonendichtegewichteten Sequenzen zur Detektion traumatischer Knochenmarkläsionen nach Knietrauma

A Klengel 1, P Stumpp 2, S Klengel 3, I Böttger 3, N Roenisch 3, T Kahn 2
  • 1Universitätsklinikum Leipzig, Klinik und Poliklinik für Diagnostische und Interventionelle Radiologie, Leipzig
  • 2Uniklinikum Leipzig, Klinik und Poliklinik für Diagnostische und Interventionelle Radiologie, Leipzig
  • 3MVZ für Diagnostik und Therapie RadCom GmbH, Radiologische Praxis Dr. Klengel, Riesa

Zielsetzung:

Vergleich der Nachweisbarkeit traumatischer Knochenmarkläsionen (KML) in ADC-Karten (basierend auf single-shot echo-planarer Diffusionsbildgebung – ssEPI-DWI) gegenüber der Standardsequenz (fettgesättigte protonendichtegewichtete turbo spin-echo Sequenz – FS PD-TSE).

Material und Methodik:

Eingeschlossen wurden 97 aufeinanderfolgende Patienten mit anamnestischem Knietrauma und MRT-Bildgebung binnen weniger als 90 Tagen. Drei Radiologen werteten retrospektiv folgende Sequenzkombinationen aus: 1) sagittale T1w-TSE und FS PD-TSE; 2) sagittale T1w-TSE und ssEPI-DWI-basierte ADC-Karten. Das Vorhandensein von KML wurde in fünf anatomischen Regionen dokumentiert und das Volumen von großen KML (mit mindestens 15 mm Breite) gemessen.

Ergebnisse:

In FS PD-TSE wurde bei 88% und in den ADC-Karten bei 98% der Patienten mindestens eine traumatische KML gefunden. Von den 178 in FS PD-TSE detektierten betroffenen Regionen wurden 97% (n = 173) übereinstimmend in den ADC-Karten identifiziert. Von den 295 in den ADC-Karten detektierten betroffenen Regionen wurden nur 59% (n = 173) übereinstimmend in FS PD-TSE identifiziert. Das mediane Volumen der übereinstimmend detektierten und volumetrierten KML war 40 cm3 in FS PD-TSE und 86 cm3 in den ADC Karten. 45% der ausschließlich in ADC-Karten detektierten KML waren in der Patella lokalisiert.

Schlussfolgerungen:

In ADC-Karten sind signifikant mehr traumatische KML nachweisbar als in den korrespondierenden FS PD-TSE Bildern. Zudem sind die mittels ADC detektierten Läsionen signifikant größer. Die zuverlässige Detektion FS PD-TSE-verifizierter KML in den ADC-Karten spricht für eine traumatische Ursache auch dieser zusätzlichen Läsionen. ADC-Karten verbessern die diagnostische Aussagekraft in Regionen mit insuffizienter spektraler Fettsättigung, insbesondere in exzentrischen Bildregionen wie der Patella.