Weiterbildung in der Mammadiagnostik: Herausforderungen durch das Mammografie-Screening

Kurzfassung:

Seit Einführung des bundesweiten Mammografiescreenings haben viele Krankenhäuser aufgrund zu geringer Zahlen in der Mammadiagnostik ihre Weiterbildungsberechtigung in diesem zentralen Bereich der diagnostischen Radiologie verloren. Unmittelbar damit verbunden ist für viele, auch größere Institute und Abteilungen, der Verlust der vollen Weiterbildungsberechtigung, was auf dem Markt um qualifiziertes Personal einen erheblichen Nachteil darstellt. In der Folge haben sich, zumeist lokal gesteuert und nicht bundesweit übertragbar, verschiedenste Formen der Kompensation dieser Weiterbildungslücke herausgebildet. Sei es in Form von Kooperationen zwischen verschiedenen Leistungserbringern, der Organisation von Fortbildungsveranstaltungen mit der Schulung anhand von Fallsammlungen oder der Onlinefortbildung. Dennoch hat dieser, aus Sicht der Assistenzärzte erschwerte Zugang zur Mammadiagnostik dazu geführt, dass die Bereitschaft sich diesem Gebiet der Radiologie verstärkt zuzuwenden deutlich abgenommen hat. Andererseits wird mit zunehmender Zahl an zertifizierten Mammazentren an den Krankenhäusern gerade diese Kompetenz nicht primär für den Zertifizierungsprozess, sondern insbesondere im Alltag mehr denn je gebraucht. Der Beitrag erläutert, ausgehend von der Entstehung der momentanen Situation, den Spagat, den viele Krankenhausabteilungen heute vollbringen müssen aus der Sicht eines betroffenen Chefarztes. Dabei werden verschiedenste Lösungsvorschläge kritisch miteinander verglichen und insbesondere auch auf die zu erwartende Lücke qualifizierter Mammadiagnostiker in der Zukunft – auch für das Screening – abgehoben.

Lernziele:

– Kenntnis über die derzeitigen Möglichkeiten und Schwierigkeiten der qualifizierten Weiterbildung in Mammadiagnostik
– Kenntnis zu erwartender Schwierigkeiten der Besetzung von Stellen mit Schwerpunkttätigkeiten in Mammadiagnostik