Rofo 2016; 188 - WISS305_3
DOI: 10.1055/s-0036-1581623

Qualitätskontrolle für Mammografie und Tomosynthese – Eine einheitliche Methodik

H de las Heras Gala 1, F Schöfer 1, B Tiller 1, U Heil 2, O Weinheimer 3, G Zwettler 4, F Semturs 4
  • 1QUART GmbH, Forschung und Kommunikation, Zorneding
  • 2Johannes Gutenberg University of Mainz, Institute of Computer Science, Mainz
  • 3University Hospital of Heidelberg, Department of Diagnostic and Interventional Radiology, Heidelberg
  • 4AGES – Österreichische Agentur für Gesundheit und Ernährungssicherheit GmbH, RefZQS – Referenzzentrum für technische Qualitätssicherung im BKFP, Wien

Zielsetzung:

Messung von Bildqualität und Dosis an Geräten für Mammografie und Tomosynthese mithilfe einer einheitlichen Methodik zur Qualitätskontrolle.

Material und Methodik:

An diversen Geräten (Siemens, GE, Hologic, Giotto und Fuji) wurde je eine Bildserie eines Phantoms aufgenommen. Diese bestanden aus 2D Bildern (Rohdatenexport und Export zur Präsentation) sowie je einer Serie von Tomosynthesedatan. Die Auswertung liefert jeweils das Kontrast-Rausch Verhältnis, eine Hochkontrastauflösung aus der Modulationsübertragungsfunktion, die visuelle Erkennbarkeit und bei Tomosynthese die Fähigkeit nebenstehende Schichten zu verwaschen. Ein Festkörperdosimeter wurde für Dosismessungen bei Tomosynthese Projektionen zusätzlich getestet.

Ergebnisse:

Das Dosimeter hat für Winkel zwischen ± 30 ° und Photonenergien zwischen 26 und 46 keV eine Winkel- und Energieabhängigkeit unter 1%. Bei den Mammografie Projektionsbildern (Parenchymdosis von 1.2 bis 2.0 mGy), zeigen sich keine großen Unterschiede zwischen den Herstellern (Variationskoeffizient von 8%). Bei den Tomosynthese Bildern (Parenchymdosis von 1.5 bis 4.1 mGy), zeigen die visuelle Bildqualitätspunktzahl und die Punktzahl für die Strukturverwaschungsfunktion einen Variationskoeffizient von 26% und 46% ohne Korrelation zur Parenchymdosis (Korrelationskoeffizient kleiner als 0.4). Kontrastpunktzahlen waren 31, 29, 22, 37, 30 (2D) und 0.1, 0.7, 0.9, 1.0, 0.7 (3D).

Schlussfolgerungen:

In der Tomosynthese existieren große Unterschiede in dem Verhältnis zwischen Bildqualität und Dosis. Im Gegensatz dazu sind die Mammografie-Bilder aller Hersteller qualitativ ähnlich bei entsprechender mittlerer Parenchymdosis. Diese Situation erfordert eine Standarisierung der Qualitätskontrolle bei der Tomosynthese. Die angewandte vereinheitlichte Auswertungsmethode für Dosis und Bildqualität könnte für die Erstellung praktischer und reproduzierbarer Kriterien für Akzeptanz- und Konstanzprüfungen eine Basis darstellen. Das Halbleiterdosimeter ist für Dosismessungen auch bei der Tomosynthese geeignet.