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DOI: 10.1055/s-0036-1581618
Impact der Tumorbiologie auf die Bildgebung: Primärdiagnose und Therapiekontrolle
Kurzfassung:
Mammakarzinome bilden eine biologisch heterogene Gruppe von Tumoren mit stark differentem klinischem Verlauf, die sich auch hinsichtlich der Präsentation unterscheiden. Die aktuelle WHO-Klassifikation der Mammakarzinome ist die erste, die konsequent zusätzlich zu histologischen Charakteristika Genexpressionsprofile und Proteinexpressionsmuster einbezieht. Damit sind für die lobulären Karzinome (ca. 15%) und für die special type-Karzinome (zusammen ca. 15%) jeweils Subgruppen mit gleicher intrinsischer Aggressivität, Prognose und Expression prädiktiver Proteinmarker definiert. Die verbleibenden 70% der invasiven Karzinome (no special type (NST)) bilden hingegen keine homogene Gruppe. Hier ist das WHO-empfohlene Grading eines der besten Tools zur Einstufung der intrinsischen Aggressivität. Mittels hierarchischer Clusteranalyse von Genexpressionen sind daneben folgenden Subtypen erstellt worden: luminal A, luminal B, HER2-like und basal-like. Schließlich können NST-Karzinome nach der Expression etablierter Proteinmarker zur Therapieprädiktion immunhistochemisch subtypisiert werden: 1.) ER+ Her2-, 2.) ER+ Her2+, 3.) ER- PR- Her2+ und 4.) triple negativ. Die radiologisch-pathologische Korrelation dient heute nicht mehr nur der Zuordnung des pathologischen Biopsieergebnisses zum radiologischen Befund. Zusätzlich ist es heute möglich und notwendig, die prognostischen und prädiktiven Informationen zu den biologisch heterogenen Mammakarzinomen bereits präoperativ für die Planung sowohl der operativen als auch der adjuvanten systemischen Therapie inklusive der Entscheidung über deren präoperativen oder postoperativen Einsatz zu nutzen. Zudem kann der Erfolg einer primären systemischen Therapie bildgebend kontrolliert werden.
Lernziele:
– Prognostische und prädiktive Faktoren invasiver Mammakarzinome
– Radiologisch-pathologische Darstellung der heterogenen Tumorbiologie mit Einfluss auf Primärdiagnose und Therapieansprechen