Rofo 2016; 188 - RK111_3
DOI: 10.1055/s-0036-1581584

Was der Radiologe posttherapeutisch wissen sollte

S Kösling 1, K Hoffmann 2
  • 1Martin-Luther-Universität Halle-Wittenberg, Klinik für Diagnostische Radiologie, Halle
  • 2Klinikum Weimar, HNO-Klinik, Weimar

Kurzfassung:

Radiologische Untersuchungen nach Ohroperationen sind nicht alltäglich, zählen aber auch nicht zu den Raritäten. Für eine korrekte Interpretation posttherapeutischer Bilder werden einerseits Informationen über Grund, Art, Zeitpunkt der Behandlung und aktuelle Symptomatik benötigt. Anderseits muss auch der Radiologe Grundkenntnisse über gängige OP-Techniken haben, um normale postoperative Veränderungen von pathologischen unterscheiden zu können. Im Mittelpunkt des Refresherkurses steht die häufigste Form der Schläfenbeinchirurgie, die Mittelohrchirurgie. Basierend auf den zugrunde liegenden Erkrankungen kann sie in drei Haupttypen eingeteilt werden: die Mastoidektomie mit oft nachfolgend gehörverbessernder Operation, die Stapeschirurgie, und die Fehlbildungschirurgie. Letztere ist vergleichsweise selten, den jeweiligen individuellen Verhältnissen angepasst und nicht Gegenstand dieses Beitrages. Ein Schwerpunkt liegt auf der Demonstration postoperativer Normalbefunde: typische knöcherne Defekte nach Mastoidektomie, Erscheinungsbild von Gehörknöchelchenersatz- und Stapesbandprothesen. Des weiteren werden Möglichkeiten und Grenzen der CT und MRT in der Erkennung postoperativer Früh- und Spätkomplikationen bzw. von Rezidiven anhand typischer Beispielen dargelegt. Abschließend werden kurz Anforderungen an die Bildgebung nach Tumoroperation und Cochlea Implant Insertion zusammengefasst.

Lernziele:

– Überblick über die wichtigsten OP-Methoden am Mittelohr
– Erkennen eines postoperativen Normalbefundes im Schnittbild
– Stellenwert von CT und MRT in der Diagnostik von Rezidiven und Komplikationen